Klausenburg – Seit einigen Wochen breitet sich die Amerikanische Platanen-Netzwanze (Corythucha ciliata) erneut in den größeren Städten des Landes aus, insbesondere auch in Klausenburg/Cluj-Napoca. Wie der Name es schon vorgibt, befällt der Schädling die Platanengewächse, welche häufig im innerstädtischen Bereich als Park- und Alleebäume gepflanzt wurden. Das Insekt ist mit etwas mehr als 3 Millimetern verhältnismäßig klein. Seine Stiche können zwar Reizungen hervorrufen, doch Krankheiten überträgt es nicht. Die Tiere sind sehr gute Flieger und können auch durch den Wind mehrere Kilometer getragen werden, was ihre rasche Ausbreitung begünstigt.
Die Wanze stammt aus dem Nordwesten der Vereinigten Staaten und wurde ab 1960 über Italien nach Europa eingeschleppt. In ihrer ursprünglichen Heimat begrenzen andere Insekten sowie Bakterien und Viren die Ausbreitung. Doch in Europa hat das Insekt keine natürlichen Feinde, sodass die Populationen nicht unter Kontrolle gehalten werden können. Aufgrund ihrer Immunität gegenüber vielen vorhandenen Chemikalien kann die Amerikanische Platanen-Netzwanze auch nicht ausgerottet werden, erklärt Adrian Ruicănescu, Forscher am Institut für biologische Forschung in Klausenburg. „Die beste Maßnahme wäre es, das Problem der Natur zu überlassen. Jede andere Aktion würde die Katastrophe nur verstärken.“
In Rumänien hat die Amerikanische Platanen-Netzwanze aufgrund der wärmeren Temperaturen zwei Generationen. Während die Wintergeneration in den Rinden der Bäume oder im Laub überwintert, wird die Sommergeneration aufgrund ihrer invasiven Ausbreitung im innerstädtischen Raum als störend empfunden. Nach einem ersten Fund im Jahr 1990 in Craiova (Dolj) wurde das Insekt erst im November 2010 wieder in Rumänien entdeckt. Dieses Mal in Hermannstadt/Sibiu. Seither hat sich die Wanze in alle größeren Städte des Landes ausgebreitet.