Zahl der psychisch Kranken geht zurück

Hat der Rückgang etwas mit den strengeren Regeln für die Zahlung von Sozialleistungen zu tun?

Reschitza – Die Direktion für Öffentliche Gesundheit (DSP) Karasch-Severin hat – ohne zu kommentieren – die statistischen Daten zur Häufigkeit des Auftretens von Krankheiten im Banater Bergland veröffentlicht. Am auffälligsten ist dabei der massive Rückgang von neuen Fällen psychischer Erkrankungen. Aufgrund einer Befragung in öffentlichen und privaten Ordinationen für Psychiatrie stellte die DSP fest, dass die Zahl neuer Fälle im ersten Jahresquartal 2025 bei 54 lag – während in der Vergleichsperiode des Vorjahrs die Zahl neuer psychischer Krankheitsfälle 390 betrug.

Auch die Gesamtzahl der als psychisch krank registrierten Bürger ging zurück. Ende des ersten Jahresquartals 2024 betrug sie im Banater Bergland 3689, zum Jahresende 2024 lag sie bei 3623 und Ende des ersten Trimesters 2025 bei 3612. Da DSP zu diesen statistischen Daten keine Kommentare lieferte, könnte man zu grundsätzlich zwei verschiedenen Schlussfolgerungen kommen: entweder der Heilungsprozess psychisch Leidender hat sich beschleunigt/wurde beschleunigt (es stellt sich die Frage, wie?), oder die gegenwärtig laufende Überprüfungsperiode durch Nachuntersuchungen der psychisch Kranken – die vom Staat bescheidene, aber immerhin Sozialleistungen beziehen, bis hin zur Bezahlung individueller Betreuer – lichtet die Reihen der psychisch Kranken. Im zweiten Fall tut sich die Frage auf, ob die Umorganisierung der Untersuchungen (weniger einschlägige Zentren) oder die strengeren Regeln und Nachprüfungen von Entscheidungen der Psychiater im Lichte des Sparzwangs der gegenwärtigen Regierung diesen Rückgang bewirken. Im Hinterkopf hat man dabei die Pressemeldungen, dass es Gegenden gibt in Rumänien, wo Bewohner ganzer Ortschaften vom Staat Geld beziehen, weil sie psychisch krank seien...

Folgt man dem Nationalen Statistikzentrum für Öffentliche Gesundheit – das solche Daten zentralisiert und analysiert – erfährt man, dass im Banater Bergland auf je 100 Einwohner 1,5 psychisch Kranke entfallen. Zum Vergleich: im Landeskreis Dâmbovița sind es 0,4, in Harghita 0,5, in Buz˛u 0,6 oder in Vrancea 0,7. Hingegen gibt es Gegenden, wo das (Miss-)Verhältnis zwischen Gesunden und psychisch Kranken selbst dem Laien auffallen muss: in den Landeskreisen Argeș und Vâlcea – 8,9 psychisch Kranke je 100 Bewohner, Ialomița (9), Bihor (9,7) oder Bukarest (11,9)!

Im Banater Bergland sind neben den aktuell registrierten 3612 psychisch Kranken noch 10.800 Personen mit „mentalen Störungen“ registriert (4,4 pro 100 Einwohner). Deren Zahl liegt um rund zehn Prozent über den Vorjahreszahlen (9806). Auch hier stellt sich die Frage, ob es eine „Migration“ oder eine Neubewertung von Erscheinungsbildern der „psychisch Kranken“ in Richtung Personen mit „mentalen Störungen“ gibt, oder ob es für den zehnprozentigen Anstieg andere Erklärungen gibt.

Die überwiegende Mehrheit der von der Gesundheitsbehörde Karasch-Severin statistisch Erfassten hat Blutdruckprobleme (53.041 – ein Rückgang um ein Prozent), leidet an ischämischer Kardiomyopathie (23.080 – minus sechs Prozent gegenüber 2024), Hirn- und Gefäßerkrankungen (9958), bösartigen Tumoren (3594) usw.

Die Zahl der Zuckerkranken hingegen steigt weiterhin an (2025 Ende März: 11.660). Auch die Zahl von obstruktiven Lungenkrankheiten (9557), Fettleibigkeit (6609), Ulcus (4767), diversen Formen von Kropf (2959), Anämien (2064), Niereninsuffizienz (1879) oder Alzheimer (1189) ist weiterhin im Steigen begriffen.