Hermannstadt - In der noblen Gesellschaft von Dokumenten aus dem Archiv der Uni in Heidelberg, des Bayerischen Hauptstaatsarchivs, des Landesarchivs Salzburg, des Klosterarchivs Einsiedeln (Schweiz), des Archivs der Republik Slowenien oder der Staatsarchive Florenz, Neapel und Cagliari befinden sich neuerdings Urkunden aus dem Zentralarchiv der Evangelischen Kirche A.B. in Rumänien. All dies im virtuellen Archiv von „Monasterium.Net“, dem Internationalen Netzwerk, hinter dem ein Konsortium von mehr als 50 Institutionen aus zehn Staaten stehen.
Es ist die größte derartige Plattform im europäischen Archivwesen, in deren Rahmen Wissen und Erfahrungen ständig austauscht und weiterentwickelt werden, was nun auch anhand der Urkunden erfolgen kann, die im Friedrich-Teutsch-Haus in Hermannstadt/Sibiu zuhause sind. Unter der Adresse www.mom-sandbox.uni-koeln.de/mom/RO-ZAEKR/archive können rund um die Uhr und von überall auf der Welt per Mausklick von der Urkunde 610-A-32 vom 14. Juli 1355, in der die sieben Stühle bestätigen, dass die Gemeinde Mergeln im rechtmäßigen Besitz des Gebietes Widenthal steht, bis hin zum Befehl des Gouverneurs Georg Graf Bánffy von Losoncz an General Graf Veterani Regelungen zu treffen, um die k. österreichischen Truppen zu verköstigen und einzuquartieren, erlassen am 9. Dezember 1693 in Kokelburg (im Archiv als Urkunde 610-A-53 zu finden), eingesehen werden. Es handelt sich dabei um Ablichtungen der in Latein kalligraphierten Schriftstücke sowie eine Beschreibung derselben. Angegeben ist u.a., ob es sich um das Original oder eine Kopie handelt, in welchem Zustand es sich befindet, und ob auf Pergament oder Papier verfasst.
In diesem virtuellen Archiv kann man in einem Bestand von über 250.000 Dokumenten aus mehr als 50 europäischen Archiven recherchieren. Aus Rumänien ist das Historische Zentralarchiv in Bukarest ebenfalls mit dabei. Der Einsatz modernster Technologie ermöglicht einen benutzerfreundlichen Einblick in uralte Urkunden. Ziel von Monasterium.Net aber ist, niemals fertig und vollständig zu werden, sondern immer in Bewegung und in Weiterentwicklung begriffen zu sein. Der Umgang mit dem digitalen Medium ermöglicht es, die wissenschaftliche Bearbeitungen in verschiedenen Entwicklungsstufen zu veröffentlichen und nicht erst die „Druckreife“ abzuwarten.