Für das Wohl von Geflügel und Schweinen

Regierung bereitet Maßnahmenpaket vor

Rumänien muss das 2012 eintretende EU-Verbot der Käfighaltung einhalten.
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Die rumänische Regierung diskutiert über eine Erhöhung der staatlichen Beihilfen für die Landwirte in diesem und im nächsten Jahr auf insgesamt 185 Millionen Euro. Damit sollen vor allem Entwicklungen im Bereich Tierschutz in der Geflügel- und Schweinehaltung gefördert werden. Des Weiteren erklärt der Landwirtschaftsminister Valeriu Tabără, dass seitens seiner Behörde mit der Europäischen Union über ein Maßnahmenpaket „für Tierschutz bei Geflügelhaltung“ in Höhe von 195 Millionen Lei und ein Maßnahmenpaket zu „Tierhaltung und -schutz von Schweinen“, das 155 Millionen Lei umfasst, diskutiert wird.

Rumäniens Geflügelexport ist ein immer wichtigerer Wirtschaftsfaktor im Land. Nach Schätzungen des Vorsitzenden des Verbandes der Geflügelhalter Rumäniens (UCPR), Ilie Van,  werden die Exportzahlen für das Jahr 2011 um rund 10 Prozent höher ausfallen als im Vorjahr. Bis einschließlich Juli sind 37.000 Tonnen exportiert worden (wir berichteten). Und auch Rumäniens Schweinefleisch-Industrie mit 4,60 Millionen Schweinen im Mai 2011, wie das das Nationale Statistikamt in Bukarest schreibt, ist ein entscheidender Wirtschaftszweig. Trotzdem ist die Schweinehaltung in Rumänien auf dem absteigenden Ast. Im Vergleich zum Vorjahr ist laut Agra Europe ein Rückgang von 2,2 Prozent zu verzeichnen. Ende 2005 hatte sich der Schweinebestand in Rumänien noch auf insgesamt fast 6,2 Millionen Stück belaufen.

Um den Ausbau der Schweine- und Geflügelindustrie anzukurbeln, ist der Umstieg auf artgerechtere Haltung und ökologisch vertretbare Landwirtschaft, wie eben beim Maßnahmenpaket vorgesehen, ein Weg. So werden auch Bemühungen um die Einhaltung von EU-Richtlinien über den Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere vorangetrieben.
Zwar prägen extensive kleinbäuerliche Betriebe die rumänische Agrarkultur mit, und ihr Wirtschaften wird oft als nachhaltig angesehen. Doch fehlt es oft an Fachwissen, um wirklich ökologisch und artgerecht zu arbeiten. Dabei gibt es ökologische Tendenzen und erste biologische Landwirtschaftsbetriebe gibt es bereits seit 1989 in Rumänien. 2005 wurden über 100.000 Hektar, etwa 0,75 Prozent der gesamten Agrarfläche, nach ökologischen Richtlinien bewirtschaftet. Nicht ganz die Hälfte davon wurde zur Bio-Tierhaltung genutzt. Es werden vor allem Schaf- und Kuhmilchprodukte hergestellt. Ökologische Richtlinien in der Schweine- und Geflügelzucht lassen sich nur selten finden. Ähnliches ist in der Eier-Produktion zu beobachten. Neben der kleinbäuerlichen Hühnerhaltung gibt es Legehennen-Betriebe, die mit der Einhaltung des 2012 eintretenden EU-Verbots von Käfighaltung in Europa kämpfen.

Die Regierung arbeitet mit dem Vorstoß an einem Paradigmenwechsel. In einem Begründungsschreiben erklärt sie: „Die Umsetzung der finanziellen Unterstützungsmaßnahmen in den letzten Jahren hat bei Züchtern von Schweinen und Geflügel zu einer Entwicklung in der Tierproduktion geführt (...). Zur weiteren Erhöhung der Systemleistung in der Landwirtschaft, speziell in der Schweinehaltung, sollten die Landwirte weiterhin durch staatliche Beihilfen finanziert werden. Dies wird zur Entwicklung lebensfähiger, effizienter und moderner Betriebe und zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit auf dem in- und ausländischen Markt führen“.