Herbstakademie: „Deutsch(e) in der Dobrudscha“

Unser Spätsommer war noch nie so schön wie in diesem Jahr! Eine Gruppe von Studierenden hat sich Ende September voller Freude und Inspiration in Konstanza getroffen, um an der Herbstakademie „Deutsch(e) in der Dobrudscha“ teilzunehmen. Studierende der Transilvania-Universität Kronstadt/Brașov, der Ovidius-Universität Konstanza, der Staatlichen Pädagogischen „Ion-Creangă“-Universität Chi{in²u und der Staatlichen „Alecu-Russo“-Universität Bălți trafen sich zur zweiten Auflage der Herbstakademie, die vom 24. bis 28. September mithilfe der Förderung des Departments für interethnische Beziehungen stattfand.

Das Thema der Akademie lautete „Deutsch(e) in der Dobrudscha“. Unter der Anleitung von Dr. Josef Sallanz, Dr. Maria Muscan und Dr. Delia Cotârlea erfuhren die Studierenden viele neue Aspekte über die Geschichte der deutschen Minderheit in der Dobrudscha-Region.Im Mittelpunkt des Seminars stand die Lebensgeschichte von Anna Schaal, deren Vorfahren aus der Dobrudscha stammen. Anna Schaal ist aktiv auf der Suche nach ihren eigenen Wurzeln.
Am Mittwoch, dem 24. September, standen Ankunft und Kennenlernen der Studierenden im Mittelpunkt, indem gemeinsam die Stadt und die Umgebung erkundet wurden. 

Am Donnerstag ging es dann richtig los! Um 9 Uhr begann die Reise in die Vergangenheit: Die Studierenden starteten ihre Aktivitäten an der Ovidius-Universität Konstanza, wo sie die Projektkoordinatorinnen und -koordinatoren kennenlernten. Das Tagesprogramm begann mit der Vorführung des Films „Die Vergessenen“, gefolgt von einer Diskussion über die behandelten Themen – die Dobrudscha-Deutschen, eine deutsche Bevölkerung, die sich ab den 1840er Jahren aus Bessarabien und dem Süden des Russischen Reiches in der Region niederließ.

Anschließend stellte Prof. Dr. Josef Sal-lanz die Geschichte der deutschen Gemeinschaft in der Dobrudscha vor und gab eine wertvolle Perspektive auf das vielfältige kulturelle Erbe der Region. Außerdem wurden an diesem Tag der Arbeitsplan festgelegt und die Arbeitsgruppen gebildet: drei Gruppen, zusammengesetzt aus Studenten und Studentinnen aller beteiligten Universitäten, die in den kommenden Tagen verschiedene Aspekte der Biografie von Anna Schaal beleuchten sollten.

Am Nachmittag unternahm die Gruppe eine Tour durch die Altstadt von Konstanza, bei der der digitale deutsche Reiseführer, das Projektergebnis des letzten Jahres, zum Einsatz kam. Dabei entdeckten alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt, darunter das Kasino von Konstanza, die Kirchen, die Moschee und den Ovid-Platz. Der Tag endete mit einem tieferen Verständnis der lokalen Geschichte und Identität – und mit neuer Motivation zur Zusammenarbeit und Entdeckung.

Der Freitag begann mit einem Workshop über die Bedeutung der eigenen Familiengeschichte. So wurde der Stammbaum als Möglichkeit angesehen, die eigene Identität besser zu verstehen. Danach folgte intensive Teamarbeit: Alle wurden ermutigt, zusammenzuarbeiten, Ideen auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen, um ihre Projekte zu planen und zu gestalten. Konkret beschäftigte sich die erste Gruppe mit dem Stammbaum von Anna Schaal und rekonstruierte ihre Biografie mithilfe der aufgezeichneten Familienmitglieder der vergangenen zwölf Generationen. Die zweite Gruppe erstellte einen Podcast über Schaals Leben und ihre Vergangenheit – die Kreativität war deutlich spürbar, und die Teamarbeit brachte viel Freude. Die dritte Gruppe fungierte als Presse und dokumentierte die Arbeit der anderen Gruppen. Sie hielt die Atmosphäre mit Fotos, Videos und Interviews fest. 

Am Samstag führten die Studierenden unter der Anleitung der Dozierenden ihre Projekte fort.Dr. Maria Muscan und Dr. Josef Sallanz stellten der Gruppe das Buch „Dobrogea. Coloni{tii germani dintre Dun²re si Marea Neagr²“ vor – eine Dobrudscha-Monografie, die 2022 von Dr. Josef Sallanz in deutscher Sprache veröffentlicht und 2025 von Dr. Maria Muscan ins Rumänische übersetzt wurde.Nach der Buchpräsentation folgte eine lebhafte Diskussion, die das Interesse und die Dynamik der Gruppe in den Vordergrund stellte und die neuen Erkenntnisse vertiefte.