Traian B²sescu – der enttarnte alte Securitate-Spitzel „Petrov“ – lancierte am vergangenen Wochenende die Skandalnachricht, man möge sich drauf vorbereiten, am 28. September mit „Putin an den Grenzen Rumäniens“ aufzuwachen! Zielpublikum des Ex-Spitzels (diese Erkenntnis der Verwaltung der Securitate-Dokumente CNSAS ist unumstößlich vom Obersten Kassations- und Gerichtshof bestätig) sind Wähler und Wählerinnen der Repu-blik Moldau, wo, unverändert, die Pro-Europäer mit den Pro-Russen sich in etwa die Waage halten. Und doch: wenn einer wie B²sescu so eine Meldung streut, horchen viele in Rumänien auf. Zumal sich die Provokationen der Russen – vorerst mit „immer weiter fliegenden“ und „außer Kontrolle“ geratenden Kampfdrohnen (natürlich: weil ihre elektronischen Steuersysteme von den Ukrainern gestört werden!) – verdächtig häufen und nicht nur in Polen für Unruhe sorgen.
Eins ist klar: Europa – NATO und EU – sind viel zu spät aus ihrem pazifistischen Naivitätstraum bezüglich Russland erwacht. Beide sollten Putin und seinem selbstverliebten Fan Trump dankbar sein, dass die beiden Europa irgendwie aufgeweckt haben. Ob es nicht schon zu spät ist zum Umschalten, wird sich zeigen müssen. Auf alle Fälle war die Reaktion auf den russischen Drohnen- und Raketenschwarm nur seitens der Polen überzeugend. Ein bisschen auch seitens der NATO-Holländer. Doch die Anderen?! Großmaul Macron, Wabberling Deutschland mit Zitterhand Merz? Die Engländer, denen nachgesagt wird, sie seien unübertrefflich in der Spionage?
Wie dem auch sei: NATO-Chef Rutte (spannende Frage: wie hätte Möchtegern-NATO-Chef Johannis reagiert?!) hört immerhin nicht auf zu warnen: „Russland ist – und wird es auch bleiben – in einer voraussehbaren Zukunft eine bleibende destabilisierende und auf Konfrontationskurs befindliche Macht, in Europa und in der Welt.“ Dass Putin mit Selbstlobweltrekordler Trump Katz und Maus spielt, ist inzwischen jedem klar. Außer Trump, der dem weltweit mit Haftbefehl gesuchten Kriegsverbrecher Putin den Roten Teppich ausrollen ließ. Das beweist den politischen Naivling Trump, der allerdings – ein tüchtiger „Dealer“ und Geschäftsmann – in den paar bisherigen Monaten seiner Herrschaft das Familienvermögen schon fast verdoppelt hat...
Er, wie auch die von den Ereignissen überholte von der Leyen und die im Effektiven machtlose Symbolfigur Rutte sprechen gern von „Sicherheit“ und „Sicherheitsgarantien“. Fakt ist, dass Europa sich so etwas selber geben muss. Wetterhahn Trump spielt den Aiolos.
Deswegen sind – leider im Europaschritt – Rüstungsschranken abzubauen und Finanzierungsportale zu öffnen. Bis alles ins Rollen kommt, dauert´s dann immer noch...
Vielleicht nimmt sich Europa ein Beispiel an der Ukraine: ihr Heer ließ längst die Ausbildungsmodi und Kriegstaktiken der alten UdSSR hinter sich. 90.000 ihrer Soldaten wurden bisher von NATO-Staaten trainiert. Technisch erreichte die Ukraine seit Februar 2022 in vielen Bereichen die Weltspitze kriegstechnischer Neuerungen, produziert selbst die schwersten 200 Artilleriesysteme. Rutte: „Vom Prototypen zur Massenproduktion in Rekordzeit!“ Muss man ihr erst mal nachmachen! Darf dabei aber auch die Gefahr nicht vergessen, die hier aufgezogen wird: Am Kriegsende könnte die Ukraine die besttrainierte, bestausgestattete, kriegserfahrendste Armee Europas haben. Kommt drauf an, wer diese Armee dann kommandiert...
Vorrang für Europa und die „Koalition der Willigen“ ist, die Ukraine „ohne Restriktionen“ zu unterstützen. Die Rüstungsindustrie Europas ist rascher hochzufahren. Zweitens braucht es die Bereitschaft, Bodentruppen in der Ukraine als Sicherheitsgarantien zu stationieren. 26 Staaten gingen da mit. Drittens muss Europa „defensiv stark und glaubhaft“ werden.
Gelingt das, ist es das Ende des zivilgesellschaftlichen pazifistischen Europa.