Mit unbequemen Fragen und konkreten Antworten hat die Universität „Politehnica“ Temeswar/Timi{oara (UPT) einmal mehr gezeigt, dass sie ein Ort des offenen Dialogs, der Vielfalt und des gesellschaftlichen Engagements ist. Bei der vierten Ausgabe der Konferenz „Inclusion for REAL. Best Practices“ (Deutsch: „Echte Inklusion. Bewährte Verfahren“) trafen sich Vertreter aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft, um über echte Inklusion, Barrierefreiheit und soziale Verantwortung zu sprechen – jenseits bloßer Schlagworte.
In der ersten Oktoberwoche fand an der „Politehnica“ die vierte Ausgabe der Konferenz „Inclusion for REAL. Best Practices“ statt – ein offenes Forum, das sich der Vielfalt, Zugänglichkeit und dem Aufbau einer inklusiven Gesellschaft widmet. Organisiert wurde die Veranstaltung von der TU, dem Verein „Incluziune pe Bune“ und in diesem Jahr erstmals in Partnerschaft mit dem European Accessibility Resource Centre – AccessibleEU. Das Forum brachte Vertreter aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung, Zivilgesellschaft, Aktivismus und Studierendenschaft zusammen.
Unter der Moderation von Cristina Săracu, Gründerin der NGO „Incluziune pe Bune“, stand die Veranstaltung unter dem Motto: „Brauchen wir Inklusion noch? Es ist Zeit für unbequeme Fragen.“ Drei thematische Panels boten unterschiedliche Perspektiven auf echte Inklusion – jenseits formaler Rhetorik.
In der ersten Sitzung diskutierten Adela Cristea (Ascent Group), Corina Neagu (DARE) und Alexandra Cotîrță-Gruicin (Arbeitspsychologin) über die Grenze zwischen Imagekommunikation und authentischen Inklusionsmaßnahmen. Die Teilnehmer beschäftigten sich mit Fragen wie: Ist Inklusion ein Recht oder ein Privileg? Wie überwinden wir Stereotype? Ihr gemeinsamer Tenor lautete: „Vielfalt wird uns gegeben, Inklusion gestalten wir selbst.“
Die zweite Sitzung, „Architektur der Vielfalt – Grundlagen nachhaltiger Inklusion“, brachte eine europäische Perspektive ein. Unter den Gästen: Nicu Ștefănuță, Vizepräsident des Europäischen Parlaments, Florin Drăgan, Rektor der UPT, und Alexandru Luca, Leiter der Abteilung Universitätsmarketing (Moderator).
Rektor Dr²gan hob konkrete Maßnahmen hervor – etwa den Anstieg des Frauenanteils in Führungspositionen von 9 Prozent auf 27 Prozent in den letzten 30 Jahren, die Modernisierung von Wohnheimen mit barrierefreien Zimmern sowie die Ausbildung von Lehrkräften im Umgang mit Studierenden mit besonderen Bedürfnissen.
In der abschließenden Sitzung stand das Thema „Barrierefreiheit in der Bildung“ im Mittelpunkt. Fachleute aus Hochschule und Praxis – darunter Diana Giurea (UPT), Cristina C²luianu (AccessibleEU), Lena Laz²r Dermengiu (Gebärdensprachdolmetscherin) und Costi Cristache, ein blinder Lehrer der Sonderschule „Iris“ in Temeswar – diskutierten über reale Bedürfnisse, inklusive Raumgestaltung und Lehrerfortbildung. Eines der Projekte, das vorgestellt wurde, ist die Einrichtung eines Zentrums für Barrierefreiheitsressourcen in Zusammenarbeit mit AccessibleEU.
Die gesamte Veranstaltung wurde in rumänische Gebärdensprache übersetzt.
Die UPT, die 2021 als erste Universität in Rumänien die Europäische Charta der Vielfalt unterzeichnete, bestätigt mit dieser Initiative ihr langfristiges Engagement für Gleichberechtigung und Vielfalt. Mit „Inclusion for REAL. Best Practices“ schafft die Universität jedes Jahr eine Plattform für Dialog, Erfahrungsaustausch und strukturelle Veränderung – und etabliert sich damit als Ort des offenen Dialogs und der realen Veränderung.
Die TU „Politehnica“ Temeswar, gegründet 1920 durch König Ferdinand, ist die älteste technische Hochschule in Westrumänien. Mit rund 13.500 Studierenden und zehn Fakultäten zählt sie zu den bedeutendsten technischen Universitäten des Landes. International ist die UPT Teil des europäischen Universitätskonsortiums EUDRES (Engaged and Entrepreneurial European University), das von der Europäischen Kommission im Rahmen des Programms Erasmus+ gefördert wird und auf die Entwicklung smarter und nachhaltiger Regionen durch Bildung, Forschung und Innovation abzielt. Weitere Informationen dazu unter eudres.eu.