Bukarest (ADZ) - Die Arbeitslosigkeit in Rumänien ist im Mai erneut gestiegen und hat einen Wert von 7,5 Prozent erreicht. Sie liegt damit 0,2 Prozent höher als im April und 0,3 Prozent über dem Wert im Mai 2012. Einer Mitteilung des Nationalen Statistikamtes (INS) zufolge, welches die Arbeitslosigkeit nach den Standards der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) misst, waren im Mai 720.000 Personen arbeitslos – im April sowie im Mai 2012 waren es 712.000. Die Arbeitslosenrate unter Männern war 8,1 Prozent, während diejenige unter Frauen 6,7 Prozent erreichte. Universitätsprofessor und Soziologe Vladimir Pasti weist in der Wirtschaftszeitung „Ziarul Financiar“ darauf hin, dass in der jetzigen Krise etwa eine Million Arbeitsplätze verlorengegangen sind (seit 1990 seien es vier Millionen) und, dass die Statistik nicht die Verschlechterung der Lage am Arbeitsmarkt widerspiegelt. Beispielsweise können viele Arbeitnehmer nicht mehr Vollzeit arbeiten oder müssen sich mit befristeten Verträgen begnügen. Auch Personen die ausgewandert sind, da sie in Rumänien keinen Arbeitsplatz mehr gefunden haben, fallen nicht in die Arbeitslosenstatistik.
EU-weit bleibt die Arbeitslosigkeit auf Rekordniveau. Während die Quote in den 27 EU-Staaten im Mai bei 10,9 Prozent beharrte, stieg sie im Euroraum gegenüber April um 0,1 Prozent auf 12,1 Prozent. Dies meldete die Statistikbehörde Eurostat.
Die höchste Arbeitslosigkeit verzeichneten Spanien (26,9 Prozent), Griechenland (26,8 Prozent; Wert vom März 2013) und Portugal (17,6 Prozent), am tiefsten war die Rate in Österreich (4,7 Prozent), Deutschland (5,3 Prozent) und Luxemburg (5,7 Prozent). Das neue EU-Mitglied Kroatien verzeichnet mit 16,5 Prozent EU-weit eine der höchsten Arbeitslosenquoten.
Im Jahresvergleich stieg die Arbeitslosigkeit am stärksten in Zypern (von 11,4 auf 16,3 Prozent), Griechenland (von 22,2 auf 26,8 Prozent; März 2012 gegenüber März 2013) und Slowenien (von 8,6 auf 11,2 Prozent). Die größten Rückgänge bei der Arbeitslosigkeit verzeichneten die drei baltischen Staaten. In Lettland sank die Rate von 15,5 auf 12,4 Prozent, in Litauen von 13,3 auf 11,7 Prozent und in Estland von 10,0 auf 8,3 Prozent (April 2012 gegenüber April 2013).