Bukarest (ADZ) - Die jährliche Inflationsrate ist im April auf 11,2 Prozent gesunken, was einen deutlichen Rückgang gegenüber den Vormonaten darstellt – zwischen Mai 2022 und März 2023 lag die Verbraucherpreisteuerung gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat durchgehend bei über 14 Prozent, mit Höchstständen von 16,8 bzw. 16,4 Prozent im November und Dezember vergangenen Jahres. Wie aus am Freitag vom Nationalen Statistikamt (INS) veröffentlichten Daten hervorgeht, hat sich der durch Energiekosten ausgeübte Preisdruck verringert, während Lebensmittelpreise weiterhin überdurchschnittlich zugelegt haben.
Treibstoff war im April 2023 3,92 Prozent billiger als im April vorigen Jahres, während sich elektrische Energie um 1,24 Prozent und Erdgas um 11,04 Prozent verteuert haben; bei Fernwärme lag der Preisanstieg bei 23,81 Prozent. Warenpreise haben sich im Jahresvergleich durchschnittlich um 5,83 Prozent verteuert, einen Rückgang gab es mit 2,95 Prozent auch bei Medikamenten, während Preise für Hygiene- und Kosmetikartikel sowie Waschmittel um jeweils über 14 Prozent zulegten.
Lebensmittel waren im April laufenden Jahres 19,84 Prozent teurer als vor 12 Monaten. Nach größeren Produktgruppen haben vor allem Milch und Milcherzeugnisse um 27,61 Prozent sowie Gemüse und Gemüsekonserven um 25,02 Prozent zugelegt. Der Brotpreis ist um 17,97 Prozent gestiegen, frische Früchte waren im April 20,78 Prozent, Fleisch und Fleischerzeugnisse 15,02 Prozent, frischer Fisch 22,53 Prozent, Zucker 58,25 Prozent, Margarine 31,65 Prozent und Kartoffeln 34,15 Prozent teurer als vor einem Jahr.
Dienstleistungspreise sind im Jahresvergleich durchschnittlich um 10,64 Prozent gestiegen, besonders die Kosten für Wasserversorgung, Abwasser und Müllentsorgung sind dabei gestiegen – um 22,17 Prozent. Bedeutende Anstiege gab es auch für Flug- und Zugreisen – 48,91 bzw. 21,18 Prozent – allerdings haben beide Kategorien eine sehr niedrige Gewichtung im von INS berechneten Warenkorb.
Entsprechend dem harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), der EU-weit einheitlich berechnet wird, lag im April die Inflationsrate bei 10,4 Prozent. Den bei Redaktionsschluss jüngsten verfügbaren Daten des Statistikamtes Eurostat nach lag die Preiserhöhung im April dem HVPI nach in der Eurozone bei 7,0 Prozent, Daten für alle EU-Länder waren noch nicht zentralisiert. Während in den Baltischen Staaten sowie der Slowakei die Inflationsrate zwischen 13 und 15 Prozent lag, war diese in Belgien, Spanien, Zypern sowie Luxemburg unter vier Prozent. Die beiden größten Volkswirtschaften der Europäischen Union, Deutschland und Frankreich wiesen eine Inflation von 7,6 bzw. 6,9 Prozent auf.