Bukarest (ADZ) - Die jährliche Inflationsrate ist laut einer Mitteilung von Montag des Nationalen Statistikamts (INS) im Monat April mit 5,2 Prozent auf das höchste Niveau seit dem Juni 2013 gestiegen. Damals lag die Steigerung der Verbraucherpreise verglichen zum entsprechenden Vorjahresmonat bei 5,37 Prozent. Zuletzt lag die jährliche Inflationsrate im Dezember 2017 innerhalb des Zielwertes der rumänischen Nationalbank (BNR) von 2,5 plus/minus einem Prozent.
Verglichen zum April 2017 sind im April dieses Jahres die Verbraucherpreise für Lebensmittel um 4,0 Prozent, für andere Güter um 7,2 Prozent und für Dienstleistungen um 2,83 Prozent gestiegen. Verglichen zu Dezember 2017 haben nach Produktgruppen die Preise für Gemüse (plus 7,53 Prozent), Früchte (plus 12,32 Prozent), Treibstoff (plus 3,9 Prozent) sowie die Gruppe elektrische Energie, Gas und Fernheizung (plus 4,9 Prozent, wobei alleine der Gaspreis 10,19 Prozent gestiegen ist) am stärksten zugelegt. Die Teilbereiche Treibstoff sowie die Energiepreise sind auch diejenigen mit der stärksten Gewichtung im Warenkorb.
Die Konsumpreise für Tabak und Zigaretten sind gegenüber Ende 2017 um 2,4 Prozent gestiegen, wobei diese von Januar bis März unverändert geblieben sind. BNR-Gouverneur Mugur Isărescu hat vergangene Woche angegeben, dass im April 2018 aufgrund der Erhöhung der Verbrauchssteuern für Tabakprodukte ein Höchstwert bei der Jahresinflationsrate zu erwarten ist. Für die kommenden Monate erwartet die Nationalbank zunächst eine Deckelung der Verbraucherpreissteigerung und ab dem Herbst kleinere Inflationsraten.
Entsprechend der INS-Pressemitteilung lag die jährliche Inflationsrate nach dem Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) bei 4,3 Prozent. Der HVPI wird nach einem EU-weit einheitlichen Warenkorb ausgerechnet und wird herangezogen um Preisänderungen zwischen den Ländern der Europäischen Union zu vergleichen. Die durchschnittliche HVPI-Inflationrate in den vergangenen zwölf Monaten (Zeitraum Mai 2017 – April 2018 gegenüber Mai 2016 – April 2017) lag bei 2,2 Prozent. Dieser Wert stellt die Inflationsrate dar, welche bei den EU-Konvergenzkriterien für den Beitritt zur europäischen Währungsunion herangezogen wird. Die Rate darf grundsätzlich nicht mehr als 1,5 Prozentpunkte über den drei Preisstabilsten Mitgliedstaaten liegen. Laut jüngsten Eurostat-Daten aus dem Monat März lag die durchschnittliche HVPI-Inflationrate in den vergangenen zwölf Monaten in Zypern bei 0,2 Prozent, in Irland 0,3 Prozent, in Griechenland und Finnland bei jeweils 0,8 Prozent, während der Durchschnitt für EU und Eurozone bei 1,6 bzw. 1,4 Prozent lag. Für Rumänien liegt dieser Wert seit Dezember 2017 über einem Prozentpunkt, aufgrund der höheren jährlichen Inflationsraten in den vergangenen Monaten ist jedoch eine weitere Steigerung absehbar.