dc. Klausenburg - Sechs Millionen Euro hat der deutsche Konzern Bosch heuer in ein Ausbildungs- und Trainingszentrum in der Gemeinde Jucu bei Klausenburg/Cluj-Napoca investiert, wo das Unternehmen seit 2014 einen Produktionsstandort betreibt. Im neuen Ausbildungszentrum sollen jährlich etwa 100 Schüler im Rahmen des dualen Ausbildungssystems vorbereitet werden, den Bosch-Angestellten bietet das Zentrum permanente Ausbildungsmöglichkeiten. Dies teilte der Betriebsleiter von Bosch in Jucu, Konrad Kaschek, der Bukarester Wirtschaftszeitung „Ziarul Financiar“ mit. Das Zentrum nahm seine Tätigkeit Anfang dieser Woche auf.
Selbstverständlich wird den Auszubildenden nach Abschluss der Kurse die Möglichkeit geboten, sich bei Bosch anstellen zu lassen und im Werk von Jucu zu arbeiten. Das Unternehmen versucht, wie inzwischen zahlreiche andere ausländische und inzwischen auch einheimische Firmen über das Angebot von Ausbildungsmöglichkeiten, das Problem des akuten Personalmangels zu bekämpfen und sich ausgebildete neue Mitarbeiter zu sichern. Das Bosch-Zentrum in Jucu ist 4400 Quadratmeter groß, es beherbergt mehrere Lehrräume, Werkstätten und Laboratorien, die mit entsprechender Technik ausgestattet sind.
Im Bosch-Werk von Jucu arbeiten zurzeit 2500 Angestellte, 2018 soll eine neue Werkhalle ihrer Bestimmung übergeben werden. In Jucu stellt Bosch Airbag-Steuergeräte her, hauptsächlich für die Automarken des Volkswagen-Konzerns, aber auch verschiedene Bestandteile für Elektrofahrräder. Für die Errichtung des Werks von Jucu bekam Bosch eine Staatshilfe in Höhe von etwa 25 Millionen Euro. In Jucu hatte 2007 der finnische Riese Nokia seine Rumänien-Niederlassung errichtet, diese doch bereits 2011 geschlossen. Es gelang jedoch den Klausenburger Kommunalbehörden, andere Investoren für den Industriepark von Jucu zu finden, neben Bosch ist es der italienische Hersteller von Hausgeräten De´Longhi.
Das duale Ausbildungssystem, ein wichtiges Anliegen der deutschen Unternehmen in Rumänien, hat sich inzwischen in mehreren Städten in Siebenbürgen und im Banat etabliert, doch mit unterschiedlichem Erfolg. In Arad oder Temeswar/Timişoara hält sich das Interesse der Jugendlichen eher in Grenzen, in Reschitza/Reşiţa, wo heuer der erste Jahrgang startete, waren diesbezügliche Bemühungen erfolgreicher. Von den etwa 160 dort angebotenen Plätzen sind 120 besetzt worden, die Hälfte der Auszubildenden kommt aus verschiedenen Gemeinden des Banater Berglands.