Optimismus an der Bukarester Börse hält an

Ein Rückblick auf den Handel an der Bukarester Wertpapierbörse

Ungeachtet der Dämpfer an den internationalen Aktienmärkten verzeichnete die Bukarester Wertpapierbörse satte Kurszuwächse in der Woche nach den orthodoxen Osterfeiertagen. Der Hauptindex BET legte über die Woche 4,1 Prozent zu und schloss bei über 7500 Punkten. Auch der BETPlus-Index legte über vier Prozent zu und schloss zum ersten Mal seit seiner „Geburt” jenseits der 1100-Punkte-Marke. Der ROTX-Index stieg um 3,5 Prozent auf fast 14.300 Punkte und auch der Energiewerte-Index BET-NG legte prozentual fast gleich so viel zu.

Sein Wochengewinn betrug der Zuwachs 25,45 Punkte auf 762,75 Punkte. Den niedrigsten Wochengewinn verzeichnete schließlich der Finanzwerte-Index mit einem Plus von nur 1,4 Prozent (442,31 Punkte). Eine Marktkapitalisierung von zuletzt 143,5 Milliarden Lei (32,5 Milliarden Euro) bestätigte die starke Aufwertung der Bukarester Börse. Die Umsätze folgten jedoch nicht diesem Trend. Der tägliche Durchschnitt von umgerechnet 11,9 Millionen Euro war zwar mehr als doppelt so hoch wie in der Woche zuvor, dennoch waren die Aktienumsätze alles andere als berauschend. Nur an zwei von vier Handelstagen lag der Tagesumsatz im zweistelligen Millionenbereich.

Wochenprimus Petrom

Obschon nicht mit dem höchsten Wochengewinn ausgestattet, können die Aktien des Mineralölkonzerns OMV Petrom (SNP, 0,4025 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) als Gewinner der Woche betrachtet werden. Auf Wochensicht legten die SNP-Papiere um 10,15 Prozent zu. Analysten sehen zwei Hauptgründe für die ungewöhnliche Aufwertung der SNP-Aktien, die zuletzt 2011 einen so hohen Wochengewinn ausgewiesen haben. Zum einen habe der steigende Erdölpreis die Kauflaune angekurbelt. Außerdem haben die Aktien der Konzernmutter OMV in Wien in den vergangenen Monaten kräftig angezogen, was die Aktien der Tochtergesellschaft wieder attraktiver gemacht hat. Allerdings sei vor überzogenem Optimismus gewarnt: Nach wie vor ist unklar, ob Gewinne von Rohstoff-Verarbeitern wie Petrom in Rumänien nicht doch stärker besteuert werden oder die Preise für Förderlizenzen nicht kräftig angehoben werden. Die Verkäufe durch den Großaktionär FP (FP, 0,893 Lei, ISIN ROFPTAACNOR5) in den vergangenen Wochen sollten auch zu bedenken geben.

Stichwort FP: Der Fonds hat im ersten Quartal 668,7 Millionen Lei Verluste geschrieben, 8,5 Mal mehr als im entsprechenden Vorjahresquartal. Der Verlust rührt von einer Neubewertung der Beteiligung her. Allerdings hat der Star der Bukarester Börse fast 550 Millionen Lei an Dividenden zu kassieren und bleibt somit gut kapitalisiert.
Zu den Gewinnern der Woche gehörten zudem noch der Elektromotoren-Hersteller Electroaparataj (ELJ, 0,139 Lei, ISIN ROELJBACNOR6) mit einem Plus von 26,36 Prozent nebst dem Transformatoren-Hersteller Retrasib (RTRA, 0,2999 Lei, ISIN RORTRAACNOR6) mit plus 11,4 Prozent und dem Keramikplatten-Erzeuger Cemacon (CEON, 0,299 Lei, ISIN ROCEONACNOR0). Aufmerksamkeit erregten auch die Aktien der SocGén-Tochter BRD (BRD, 10,44 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2), die nach einem Wochenplus von 8,75 Prozent erstmals seit fast drei Jahren wieder über die Marke von 10 Lei je Aktie kletterten.

Rasdaq

Der Sekundärmarkt Rasdaq tat es dem Hauptmarkt in der vergangenen Woche nach und schloss ähnlich optimistisch wie die Indizes des BVB. Auf Wochensicht legte der Rasdaq-C 25,63 Punkte zu, das entspricht einem Plus von 1,7 Prozent. Damit kletterte der Hauptindex der Nebenbörse wieder über die psychologische Marke von 1500 Punkten. Dies geschah vor dem Hintergrund höherer Umsätze als in der Woche zuvor. Während in der Woche vor Ostern im Durchschnitt 0,16 Millionen Euro mit Aktien am Rasdaq-Markt pro Tag umgesetzt wurden, waren es in der verkürzten Woche nach Ostern 0,4 Millionen Euro. Das ist vor allem auf ein Übernahmeangebot für den Messgerätehersteller Amplo (AMPL, 4,44 Lei, ISIN ROAMPLACNOR8) zurückzuführen, das mehr als eine Million Euro Umsatz generierte.

Devisen

In der vergangenen Handelswoche konnte der rumänische Leu seine Position gegenüber dem Euro bei 4,41 Lei halten. Im Verhältnis zum US-Dollar hingegen kletterte der Leu um 1,9 Prozent von 4,16 auf 4,07 Lei. Damit reihte sich der Leu den internationalen Entwicklungen ein, die bereits am vergangenen Donnerstag den US-Dollar auf Talfahrt schickten. Zur  Stärkung des Leu trug auch bei, dass das rumänische Finanzministerium 200 Millionen Lei über zehnjährige Staatsanleihen mit einem Zinssatz von 3,2 Prozent verkauft hat. Am  Montag kostete ein Euro 4,110 Lei, ein US-Dollar lag bei 4,0777 Lei.


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