Nach der Aufholjagd der Vorwoche ging der rumänischen Börse in der durch Karfreitag verkürzten Handelswoche die Puste aus. Die wichtigsten rumänischen Indizes schlossen mehrheitlich noch im Plus, doch die Gewinne fielen spärlich aus. Zudem machte der Energiewerte-Index BET-NG mit seinem Wochenrückgang von minus 0,18 Prozent den anderen Indizes noch einen Strich durch die Rechnung. Inmitten der Unsicherheit über die gegenwärtige Zollpolitik der USA und ihrem Einfluss auf andere Volkswirtschaften droht der rumänischen Wirtschaft weiteres Ungemach. Das Haushaltsdefizit fällt höher aus als angenommen, die Wirtschaftspolitik ist nicht klar ersichtlich und zudem droht ein ungünstiger Wahlausgang bei den Präsidentschaftswahlen im Mai. Mit einem Wochenplus von 0,6 Prozent führte der Finanzwerte-Index BET-FI das Feld der Indizes in der vergangenen Woche an. Der Hauptindex lag mit plus 0,15 Prozent unter dem Durchschnitt. Dem stand der ROTX mit einem Wochenzuwachs von 0,18 Prozent am nächsten. Der BETPlus lag mit plus 0,19 Prozent auf Wochensicht sogar leicht über dem Durchschnitt.
Aktienumsätze brechen ein
Die Umsätze brachen erwartungsgemäß regelrecht ein – die Handelswoche betrug nur vier Handelstage. In der vergangenen Woche wurden 39 Prozent (oder fast 140 Millionen Lei) weniger mit Aktien umgesetzt als in der Woche zuvor. Überraschenderweise war es diesmal der Stromerzeuger Premier Energy Plc (PE, 18,86 Lei, ISIN CY0200900914), der die Umsatzkrone für sich beanspruchte. PE-Aktien waren für ein Drittel des Gesamtumsatzes (33 Prozent) verantwortlich. In der vergangenen Woche wurden PE-Aktien im Gesamtwert von 72,8 Millionen Lei gehandelt. Der Run auf PE-Aktien drückte den Preis auf Wochensicht um 1,15 Prozent. Die Banca Transilvania (TLV, 28 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) rutschte somit auf Platz zwei mit einem Wochenumsatz in Höhe von 62,8 Millionen Lei. Dazu verhalfen auch zwei Sonderdeals am Mittwoch über insgesamt 8,4 Millionen Lei (oder 300.000 TLV-Aktien). Die Aktie legte auf Wochensicht 1,45 Prozent zu und notiert aktuell 6 Prozent vom Allzeithoch entfernt. Auf den dritten Platz schob sich diesmal ein eher seltener Gast, das Telekom-Unternehmen DIGI Communications (DIGI, 65,5 Lei, ISIN NL0012294474), die mit einem Wochenvolumen von 31,5 Millionen Lei 14,4 Prozent des Umsatzes sicherten. Die Aktie kletterte um bescheidene 0,77 Prozent bis ebenfalls 6 Prozent zum Allzeithoch.
Gewinner und Verlierer halten sich die Waage
Somit haben wir zwei Vertreter des 34 Emittenten fassenden Gewinnerlagers und einen aus dem 35 Emittenten starken Verliererlager. Der Kabelhersteller Romcab (MCAB, 0,0364 Lei, ISIN ROMCABACNOR7) legte auf Wochensicht 11,66 Prozent zu und sicherte sich somit das zweitbeste Wochenergebnis. Der Gewinner der Woche war der Kunststoffverarbeiter Romcarbon (ROCE, 0,171 Lei, ISIN ROROCEACNOR1), der die Finanzierung eines 72-Millionen-Lei-Projektes zur Wiederaufbereitung von Kunststoffabfall bekannt gegeben hat. Die Aktien legten auf Wochensicht 32,56 Prozent zu. Am anderen Ende der Skala standen die Holding Mecanică Fină (MECE, 14,3 Lei, ISIN ROMECEACNOR3) mit einem Kursrückgang von 10,62 Prozent – die Aktie ist aktuell nur 1 Prozent vom 52-Wochen-Tief entfernt – und der Maschinenbauer Mecanica Ceahlău (MECF, 0,105 Lei, ISIN ROMECFACNOR0), dessen Aktien in der vergangenen Woche 13,2 Prozent an Wert verloren haben.
Kleiner Ausblick
Die Lage an den Aktienmärkten bleibt gespannt, vor allem der weitere Verlauf der Einfuhrzölle wird die Märkte weiter beschäftigen. Die Europäische Zentralbank hat bereits den Leitzins vor eben diesem Hintergrund reduziert, so ein Schritt kommt immer zuerst der Börse zugute (weniger (Leit)Zinsen für Staatsanleihen -> Attraktivitätsverlust für Anleihen bzw. Attraktivitätsgewinn für Aktien -> Wiederbelebung von Aktienmärkten). Die laufende Woche fällt durch Ostermontag erneut kürzer aus und der nächste Feiertag lauert schon am Donnerstag kommender Woche. Somit sind Ausschläge beim Umsatz eher weniger zu erwarten und auch, dass Aktien durch die Bank nun massiv an Wert zulegen könnten.
Devisen
Die Talfahrt des US-Dollar wurde in der vergangenen Woche vorerst gestoppt. Die nordamerikanische Währung legte in den Tagen vor Karfreitag wieder etwas zu. Die 0,00139 Lei fallen aber angesichts des Verlustes der Vorwoche (0,1678 Lei) kaum ins Gewicht: Dem Rückgang um 3,7 Prozent der Vorwoche steht nun ein Zuwachs von 0,32 Prozent gegenüber. Die europäische Gemeinschaftswährung hingegen zeigt sich gewohnt wertstabil. Der Euro verlor auf Wochensicht 0,0001 Lei oder 0,002 Prozent. Am Dienstag lag der Euro zu Beginn des Handels bei 4,9773 Lei, der US-Dollar bei 4,3756 Lei.
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