Nach dem Durchschnittsplus von 2,16 Prozent der Vorwoche verlangsamte das Wachstum der wichtigsten rumänischen Indizes in der vergangenen Woche auf 0,9 Prozent. Getragen wurde dies vor allem vom Finanzwerte-Index BET-FI, der 2,46 Prozent zulegte, die übrigen Indizes legten mit 0,4 (BETPlus) bis 0,79 Prozent (BET-NG) deutlich weniger als der Durchschnitt zu. Dennoch reichte es für den Hauptindex BET, den BETPlus und den ROTX für neue Höchststände am vergangenen Freitag. Und für den BET-FI sowieso: schon am vergangenen Mittwoch erreichte er seinen neuen Höchststand bei 79.531,40 Punkten. Der Energiewerte-Index BET-NG erreichte am Donnerstag den Rekordstand von 1589,60 Punkten.
Umsatz von Sonderdeals in die Höhe getrieben
Zwei Sonderdeals mit insgesamt 274 Millionen Aktien des Herstellers und Vertreibers von Konsumgütern Aquila Part Prod Com (AQ, 1,436 Lei, ISIN RO7066ZEA1R9) über fast 359 Millionen Lei rüttelten den Markt am vergangenen Donnerstag auf und ließen den gesamten Wochenumsatz an der rumänischen Börse gegenüber der Vorwoche um mehr als das Dreifache auf 678,66 Millionen Lei ansteigen – und hievten das Unternehmen auf den ersten Platz der umsatzstärksten Emittenten. Die beiden Hauptaktionäre haben jeweils 11,4 Prozent an dem Unternehmen an eigene auf Zypern regis-trierte Träger überschrieben, somit ändert sich vorerst nichts an der Aktionärsstruktur von Aquila Part Prod Com. Das Unternehmen hat in der ersten Hälfte dieses Jahres ein Umsatzplus von 18 Prozent (auf 1,5 Milliarden Lei) gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum erzielt. Der Reingewinn ging jedoch um 17 Prozent auf 29 Millionen Lei zurück. Die Aktie legte auf Wochensicht nur um 0,4 Prozent zu, seit Jahresanfang ist der Aktienwert allerdings um 23,26 Prozent gestiegen.
Durch diese Sonderdeals wurde die Banca Transilvania (TLV, 27,94 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) mit ihrem doch beachtlichen Umsatzvolumen von 150,7 Millionen Lei auf Platz zwei gedrückt. Die Bank hatte in der Woche zuvor noch weniger als 40 Millionen Lei Umsatz generiert. Etwas überraschend tauchte mit Banca Română de Dezvoltare (BRD, 21,65 Lei, ISIN ROBRDBACNOR2) eine weitere Bank im Umsatzranking auf. Allerdings verhalfen hier zwei Sonderdeals ebenfalls am vergangenen Donnerstag über insgesamt 21 Millionen Lei zu dieser Platzierung. Die beiden Aktien verarbeiteten den hohen Umsatz unterschiedlich: Während der Wert der TLV-Aktien auf Wochensicht um 0,5 Prozent zurückging, kletterte jener der BRD-Papiere um 2,12 Prozent auf ein neues 52-Wochen-Hoch von 21,7 Lei je Aktie.
Wieder zahlreiche Jahres-Höchststände
Damit war BRD einer von sechs Emittenten, die in der vergangenen Woche neue Allzeithochs erreichten. Das Telekom-Unternehmen Digi Communications NV (DIGI, 95,4 Lei, ISIN NL0012294474) schaffte es bis 97,9 Lei und schloss die Handelswoche 3 Prozent darunter. Der Stromerzeuger Societatea Energetică Electrica (EL, 22 Lei, ISIN ROELECACNOR5) schloss ebenfalls 3 Prozent unter dem neuen Allzeithoch von 22,75 Lei je Aktie, das am vergangenen Donnerstag erreicht worden war. Die beiden Investmentgesellschaften Evergent Investments (EVER, 2,19 Lei, ISIN ROSIFBACNOR0) und Infinity Capital Investments (INFINITY, 3,26 Lei, ISIN ROSIFEACNOR4) setzten ihren Höhenflug der Vorwoche fort und sicherten sich neue 52-Wochen-Höchststände bei 2,35 beziehungsweise 3,39 Lei je Aktie. Während all diese Emittenten die Handelswoche mit Kurszuwächsen schlossen – Electrica sogar zweistellig mit plus 10,33 Prozent – registrierte der Erdgaserzeuger Romgaz (SNG, 8,61 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) einen leichten Rückgang um 0,23 Prozent – Romgaz hatte bereits am Montag vergangener Woche bei 8,66 Lei ein neues Allzeithoch erreicht.
35 Emittenten feierten steigende Aktienkurse in der vergangenen Woche. Nebst dem bereits erwähnten Stromerzeuger Electrica, der auf Wochensicht 10,33 Prozent zugelegt hat, traten noch der Maschinenbauer UAMT (UAM, 0,39 Lei, ISIN ROROCEACNOR1) mit plus 10,17 Prozent und der Kunststoffverarbeiter Romcarbon (ROCE; 0,153 Lei, ISIN ROUAMTACNOR1) mit plus 12,9 Prozent hervor. 38 Emittenten hatten Kursverluste zu beklagen, davon traf es das IT-Haus BITTNET Systems (BNET, 0,1435 Lei, ISIN ROBNETACNOR1) und den Kunststofferzeuger Promateris (PPL, 5,75 Lei, ISIN ROPRLAACNOR7) mit minus 10 beziehungsweise 11,54 Prozent besonders hart.
Devisen
Der Druck auf den rumänischen Leu wurde deutlich stärker in der vergangenen Woche. Vor allem der US-Dollar holte kräftig auf, er legte auf Wochensicht 1,46 Prozent und näherte sich stark der 4,4-Lei-Marke. Der Euro bewegte sich wieder in gewohnten Bahnen, der Zuwachs belief sich dieses Mal auf weniger als 0,1 Prozent auf Wochensicht, doch reichte das aus für die europäische Gemeinschaftswährung, die 5,1-Lei-Marke ins Visier zu nehmen. Gestern startete der Euro bei einem Stand von 5,0927 Lei in den Handel, der US-Dollar lag da bei 4,3982 Lei.
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