Bukarest (ADZ) – Ex-Justizminister Robert Cazanciuc hat den Antritt seines Parteikollegen Titus Corlățean im Rennen um den Parteivorsitz als „letzte Chance“ für die PSD bezeichnet – dieser habe „sowohl den Willen als auch die Kraft“, um das Vertrauen der Bürger in die Partei wieder zu stärken. Sollten seine Pläne indes scheitern, so sei de facto auch das sozialdemokratische Projekt hierzulande zum Scheitern verurteilt, schrieb Cazanciuc bei Facebook. Der PSD-Senator machte keinen Hehl daraus, zu Corlățeans Unterstützern zu gehören: Er stehe voll und ganz hinter diesem und werde gegenüber den Kollegen zugunsten von Corlățean und dessen Vision plädieren – es sei nämlich an der Zeit, dass die PSD endlich auf „authentische Sozialdemokratie“ statt auf Augenwischerei setze, hieß es weiter in Cazanciucs Posting.
Auch der Buzăuer Bürgermeister Constantin Toma, der wohl bekannteste Kritiker der aktuellen PSD-Führung, begrüßte Corlățeans Antritt im Rennen um den Parteivorsitz ausdrücklich: Es gebe „ein Meer von PSD-Sympathisanten, die auf einen Wandel hoffen“, ihr zunehmendes Misstrauen gegenüber der Partei gehe zu einem guten Teil auf die Kappe der jetzigen Parteiführung, die „vier verlorene Wahlrunden“ sowie „auf 13 Prozent abgesackte Umfragewerte“ der PSD zu verantworten habe, stellte Toma klar. Er selbst gehöre ohne Wenn und Aber zum „Team Corlățean“, ließ der Bürgermeister die eigene Wählerschaft wissen.
Der 57-jährige Corlățean hatte erst in den letzten Tagen angekündigt, Interims-PSD-Chef Sorin Grindeanu im Rennen um den vollamtlichen Parteivorsitz herausfordern zu wollen – unter der aktuellen Leitung sei die Partei nämlich zu einer „amorphen Masse“ ausgeartet, während die „Beschlüsse ausschließlich von der Parteispitze gefasst“ würden.