Bukarest (ADZ) – Die Immobilienaffäre um die Firma Nordis könnte größer sein als bisher angenommen: Mehr als 300 neue Strafanzeigen sind eingegangen und den Staatsanwälten zufolge beläuft sich der zusätzliche Schaden auf rund 35,8 Millionen Euro. Damit steigt der Gesamtbetrag des mutmaßlichen Betrugs auf etwa 75 Millionen Euro.
Insgesamt liegen nun 700 Beschwerden vor, 850 Personen gelten als Opfer. Die Betroffenen sollen Anzahlungen für Wohnungen geleistet haben, die nie gebaut oder übergeben wurden. Eine im Herbst des vergangenen Jahres veröffentlichte Recherche des Portals Recorder hatte die Affäre aufgedeckt, die auch politische Folgen hatte. Die PSD-Abgeordnete Laura Vicol, die Ehefrau des beschuldigten Hauptgesellschafters Vladimir Ciorbă, musste unter Druck zurücktreten. Der frühere Premierminister Marcel Ciolacu und der heutige Interimschef der Sozialdemokraten, Sorin Grindeanu, sollen in von der Firma Nordis gecharterten Jets zu privaten Zwecken unter anderem nach Nizza und Paris geflogen sein.