Bukarest (ADZ) – Costel Alexe, Vorsitzender des Kreisrats von Jassy/Iași und zur Tatzeit Umweltminister in der Regierung von Ludovic Orban, soll nach Angaben der Antikorruptionsbehörde DNA im Frühjahr 2020 in einen krummen Deal mit CO2-Zertifikaten verwickelt gewesen sein. Alexe habe laut Ermittlungsergebnis eine Lkw-Ladung Stahlblech im Wert von 100.000 Lei als Bestechung angenommen, um im Gegenzug der Stahlhütte Liberty Gala]i Emissionszertifikate im Wert von 180.000 Lei kostenlos auszustellen. In Europa müssen Unternehmen, die CO2 ausstoßen, eigentlich Zertifikate kaufen, die die ausgestoßene CO2-Menge decken. Ein weiterer Vorwurf gegen Alexe lautet auf Beihilfe zur Veruntreuung. Im Verfahren steht auch der Ex-Manager der Stahlhütte, Bogdan Grecu, vor Gericht – er hat sich für Bestechung, Veruntreuung und Falschbeurkundung zu verantworten.
Costel Alexe bestreitet die Vorwürfe. Er hoffe, seine Unschuld baldmöglichst beweisen zu dürfen, schrieb er in sozialen Medien. Alexe trat zum Zeitpunkt der Strafverfolgung von allen Parteiämtern zurück, blieb aber Chef des Kreisrates von Jassy. Anhängig ist das Verfahren nun beim Obersten Gerichtshof in Bukarest.