Kronstadt – Zum Gedenken an die Opfer des Holocaust trafen am Dienstag, dem Stichtag an dem die sowjetische Armee vor 70 Jahren die noch lebenden Insassen des Konzentrationslagers Auschwitz befreien konnte, zahlreiche Kronstädter im Gemeinschaftszentrum „Beith Israel“ vor der Synagoge in der Waisenhausgasse/Str. Poarta Schei ein, um eine Kerze anzuzünden an dem im Vorjahr eingeweihten Denkmal zur Erinnerung auch an die Opfer aus der Stadt unter der Zinne.
In ergreifenden Worten erinnerte der Vorsitzende der Kronstädter jüdischen Gemeinschaft, Dipl.-Ing. Tiberiu Roth, die heute noch rund 250 Personen umfasst, an die etwa 1,5 Millionen meist jüdischen Deportierten, die in Auschwitz hingerichtet wurden.
Aus Nordsiebenbürgen waren 150.000 Personen in das Konzentrationslager deportiert worden, von denen fast 240 Juden aus Kronstadt/Braşov, darunter 38 Kinder, hingerichtet wurden. Deren Namen befinden sich auf dem Mahnmal im Hof der Synagoge. Die Anwesenden konnten sich auch in die beiden Kondolenzbücher eintragen und dabei ihre Gedanken zum Holocaust äußern.
Von den Kronstädter Häftlingen, die Auschwitz überlebt haben, war bei der Gedenkfeier auch Rachel Năstase (84) anwesend, die den Journalisten Erinnerungen aus den damaligen Jahren schilderte. Ihre Eltern und zwei Schwestern wurden in Birkenau hingerichtet.