Mit dem Großen Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ist der DFDR-Abgeordnete Ovidiu Ganț von Bundespräsident Alexander Van der Bellen ausgezeichnet worden. Die Überreichung erfolgte am Freitag, dem 26. September, durch Botschafterin Ulla Krauss-Nussbaumer auf Wunsch des Geehrten in Temeswar/Timi{oara. Die Ehrung fand von Honorarkonsul Georg Bardeau, organisiert im Kunstmuseum im Beisein zahlreicher Ehrengäste, Kollegen und Freunde sowie der Familie statt.
Gewürdigt werde sowohl die langjährige Tätigkeit von MP Ganț als Vertreter der deutschen Minderheit im Parlament Rumäniens als auch sein Engagement in den bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und Rumänien sowie seine Bemühungen für den interkulturellen Dialog, Bildung und Wahrung der europäischen Werte, sagte Botschafterin Krauss-Nussbaumer in der Laudatio. Ovidiu Gan] sei seit Jahrzehnten ein „Brückenbauer zwischen Rumänien und dem deutschsprachigen Raum in Europa“, ein „Garant für Verlässlichkeit und Sachpolitik“, sein Engagement für Bildung, Sprache, Erinnerungskultur und die Stärkung der bilateralen Beziehungen sei „von unschätzbarem Wert“. Botschafterin Krauss-Nussbaumer sprach sich anerkennend darü-ber aus, dass das kulturelle Erbe der deutschen Minderheit nicht nur bewahrt, sondern aktiv in die Zukunft getragen wird und erstaunlich präsent ist.
Gratuliert hat die österreichische Botschafterin sodann dem Abgeordneten-„Triumvirat“ Ovidiu Ganț, Silviu Vexler und Slavoliub Adnagi – die beiden Parlamentskollegen waren zugegen – für das Gesetz, aufgrund dessen die Geschichte des Holocaust als Pflichtfach in den Lehrplan aufgenommen worden ist, was sie als „Meilenstein und wichtiges Zeichen gegen das Vergessen“ aber auch „Intoleranz und Antisemitismus in jeder Form des historischen Revisionismus“ bezeichnete. Die Auszeichnung erhalte MP Ganț für jahrzehntelange Dienste im österreichisch-rumänischen Dialog, in dem er stets betont habe, dass kulturelle Vielfalt keine Belastung sei und auf die gemeinsamen Wurzeln und Verbindungen zwischen dem Banat und dem mitteleuropäischen Raum „als fruchtbarem Boden für gegenseitiges Verständnis, Respekt und Kooperation“ hingewiesen hat. Vor der Überreichung der Auszeichnungs-Urkunde und des Ehrenzeichens händigte die Botschafterin dem Geehrten ein Schreiben von Beate Meinl-Reisinger, der österreichischen Bundesministerin für europäische und internationale Angelegenheiten, aus.
In seinem Dank sagte der DFDR-Abgeordnete, er nehme die Ehrung im Namen der deutschen Minderheit in Rumänien an, denn deren Politik stehe hinter seinem Engagement und Tun im Parlament und in den zwischenstaatlichen Beziehungen. Er dankte den Kollegen des Deutschen Forums, der Lenauschule, aber auch allen Leitern sonstiger deutscher Institutionen, mit denen er in ständigem Dialog steht und die alle zu den erzielten Ergebnissen beigetragen hätten. Ferner dankte er den Parlaments-Kollegen Adnagi und Vexler, mit denen zusammen er das Gesetz zur Entschädigung der Bürger initiiert hat, die an den Folgen des Zweiten Weltkrieges zu leiden hatten. Gemeinsam haben sie desgleichen Gesetze zum Bekämpfen des Antisemitismus und der Xenophobie in Rumänien erarbeitet, mit denen versucht werden soll, das soziale Klima zu verbessern und die Gesellschaft in Rumänien in die Bahnen einer „normalen, demokratischen und europäischen“ Gesellschaft zu leiten, von der „sie noch weit entfernt ist“.