Kronstadt – Die Geschäftsidee kam Viorel Creţu aus Kronstadt/Braşov vor einem Jahr, als ihm während seines Aufenthalts in Spanien die Brieftasche mit dem gesamten Inhalt entwendet wurde. Über die Lässigkeit der Botschaftsbeamten verärgert, welche die Ausstellung seines Ausweises und des Reisepasses auf die lange Bank schoben, sann Viorel Creţu über die technischen Möglichkeiten nach, das Verschieben oder ungewollte Bewegen von Brieftaschen sofort zu melden. Dafür schien ihm das weltweite GPS (Global Positioning System; deutsch: Globales Positionsbestimmungssystem) am besten geeignet. Da ihn zwei Reisen nach Shanghai und China während seines Masterstudiums bei der IE Business School brachten, fand er dort Gleichgesinnte, mit denen er gemeinsam ein einzigartiges und mittlerweile patentiertes Zweikomponentensystem entwickelte: Wallor Cash Holder und Wallor Card Holder, also für Geldscheine und Kreditkarten. Durch RFID (engl. radio-frequency identification: deutsch: Identifizierung mit Hilfe elektromagnetischer Wellen, eine geläufige Technologie für Sender-Empfänger-Systeme zum automatischen und berührungslosen Identifizieren und Lokalisieren von Objekten und Lebewesen mit Hilfe von Radiowellen) befindet sich der Inhalt der Brieftasche im Inneren dessen, was man sich am leichtesten als Faradayschen Käfig vorstellen kann. Dieser macht das Hacken von Kreditkarten unmöglich. Das Entfernen der Brieftasche selbst wird durch GPS gemeldet, was selbstverständlich auch das sofortige Auffinden ermöglicht. Die Fertigung der ersten drei Modelle beginnt nächsten Monat und bis Jahresende wird der Absatz von etwa 40.000 Stück angestrebt. Die 22.000 US Dollars Startkapital sammelte Viorel Creţu über Kickstarter und der Vertrieb, vorläufig von Spanien, den USA und Shanghai aus soll in Kürze durch noch eine Zweigstelle in Saudi Arabien ergänzt werden. Den Eigennamen „Wallor“ entwarf ebenfalls Viorel Creţu, als Zusammenführung der englischen Bezeichnungen für Brieftasche (wallet) und Wert (valor).