Bukarests Aktienmarkt setzte den am Freitag vorvergangener Woche eingeläuteten positiven Trend in der durch Feiertage erneut verkürzten vergangenen Woche fort. Die rumänischen Indizes legten im Durchschnitt 0,7 Prozent zu in der nur drei Handelstage währenden Woche. Der Durchschnitt wurde von den meisten wichtigen Indizes deutlich unterschritten, da der Finanzwerte-Index BET-FI den Durchschnitt mit seinem Wochenplus von 2,3 Prozent entschieden unterstützt hat. Dadurch erreichte der Finanzwerte-Index im Übrigen auch einen neuen Höchststand bei 63.165,97 Punkten. Dementsprechend legte der Hauptindex BET auch „nur“ 0,12 Prozent zu. Der BETPlus, der sonst immer ein Schatten des Hauptindizes ist, wies mit plus 0,06 Prozent erstmalig eine deutlich stärker vom Hauptindex abgekoppelte Entwicklung aus. Deutlich über dem Durchschnitt platzierte sich auch der Energiewerte-Index BET-NG, der auf Wochensicht 0,9 Prozent zulegte. Der ROTX schloss die vergangene kurze Handelswoche mit einem kleinen Verlust von 0,02 Prozent ab.
Deutlich gestiegener Aktienumsatz
Den im Vergleich zur Vorwoche deutlich gestiegenen Wochenumsatz (plus 81 Prozent) in Höhe von 110,98 Millionen Lei teilten sich die üblichen Verdächtigen. Für 36,76 Prozent davon war die Banca Transilvania (TLV, 27,5 Lei, ISIN ROTLVAACNOR1) verantwortlich. Dem Anteil entspricht das Wochenvolumen von 40,8 Millionen Lei, auf das die TLV-Papiere kamen. Die Aktie selbst freute das kaum, sie verlor 0,72 Prozent an Wert. Der Treibstoffkonzern OMV Petrom (SNP, 0,728 Lei, ISIN ROSNPPACNOR9) steuerte 14 Millionen Lei bei zum Wochenumsatz und deckte somit 12,6 Prozent. Die Aktie legte auf Wochensicht unscheinbare 0,07 Prozent zu. Damit dürfte der Vorabverkauf des künftig im Schwarzen Meer geförderten Erdgases an den deutschen Versorger Uniper noch nicht eingepreist sein. Die Nachrichtenagentur Reuters hatte über den Vertragsabschluss in der vergangenen Woche berichtet. Eine andere Nachricht, nämlich, dass Romgaz (SNG, 5,38 Lei, ISIN ROSNGNACNOR3) als Erdgasversorger auftreten möchte, sorgte wohl dafür, dass in der vergangenen Woche mehr mit SNG-Aktien gehandelt wurde. Immerhin schaffte es der Emittent auf Platz 3 mit einem Volumen von 8,1 Millionen Lei (7,3 Prozent vom Wochenumsatz). Diese Aktie legte immerhin 3,7 Prozent zu auf Wochensicht.
Weniger Gewinner als Verlierer, dafür höhere Zuwächse
Damit gehörte der Emittent zu den 31 Emittenten, die in den letzten drei Tagen der vergangenen Woche Kurszuwächse erzielten. Ein vorsichtigerer Blick zeigt auch, dass – trotz einer kurzen und hinsichtlich der Indizes-Entwicklung unscheinbaren Woche – deutliche Kurssprünge bei einzelnen Aktien erzielt wurden. So schaffte der Kabelhersteller Romcab (MCAB, 0,0238 Lei, ISIN ROMCABACNOR7) ein Wochenplus von 14,4 Prozent. Das ist erstaunlich, denn das Unternehmen ist Partei in mehreren Dutzend Rechtsstreitigkeiten und zudem in Umorganisation, um eine drohende Pleite abzuwenden. Der Maschinenhersteller COMELF (CMF, 4,92 Lei, ISIN ROCMBFACNOR6) schaffte ein Plus von 14,9 Prozent und wurde von einem anderen Maschinenbauer, UAMT (UAM, 0,5 Lei, ISIN ROUAMTACNOR1), mit seinem Wochenzuwachs von 16,8 Prozent übertrumpft. Großer Gewinner der kurzen Woche aber war das Chemiewerk Sinteza (STZ, 2,16 Lei, ISIN ROSTZOACNOR8), mit einem Kursanstieg von 50 Prozent. Das Unternehmen hat im Oktober vergangenen Jahres 25 Millionen Euro aus dem Nationalen Wiederaufbau- und Resilienzplan PNRR erhalten, um zusammen mit Lockheed Martin eine Batteriefabrik zu errichten. Am anderen Ende der Skala standen mehr Verlierer, als Gewinner – dafür fielen die Verluste deutlich niedriger aus. Mit einem Wochenminus von 13,8 Prozent war der Hersteller von Energiemessgeräten Electroaparataj (ELJ, 0,181 Lei, ISIN ROELJBACNOR6) der einzige Emittent mit einem zweistelligen Verlust.
Devisen
Der rumänische Leu konnte in der zweiten Kalenderwoche dieses Jahres wieder etwas Boden gutmachen gegen die beiden Leitwährungen Euro und US-Dollar. So verlor die europäische Gemeinschaftswährung 0,0021 Lei, der Leu legte auf Wochensicht somit 0,04 Prozent zu. Der US-Dollar verlor 0,01 Lei, was einem Rückgang um 0,22 Prozent entspricht. Damit bleibt die nordamerikanische Währung im teuren Bereich über 4,8 Lei. Auch der Euro liegt weiterhin gefährlich nahe an der 5-Lei-Grenze. Gestern startete der Euro bei 4,9728 Lei in die neue, erste volle Handelswoche dieses Jahres. Der US-Dollar lag zum selben Zeitpunkt bei 4,8266 Lei.
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