Hermannstadt - Die partnerschaftlichen Beziehungen zwischen dem Département Ille-et-Vilaine in der französischen Region Bretagne und dem Kreis Hermannstadt/Sibiu begannen bereits im Dezember 1989. Damals brachten Franzosen „als Zeichen der Solidarität“ Hilfsgüter, die am Großen Ring/Piaţa Mare verteilt wurden. Einer der Initiatoren dieser Aktion war der jetzige Präsident des Generalrats von Ille-et-Vilaine, Jean-Louis Tourenne. Er erinnerte sich an diese erste Begegnung mit Hermannstadt während der Pressekonferenz am Donnerstag, die im Rahmen einer Festveranstaltung abgehalten wurde.
Bei seinem Besuch in Hermannstadt wird Präsident Tourenne sowohl von einigen Amtsträgern, als auch von Geschäftsleuten begleitet. Gerade die Wirtschaftsbeziehungen zwischen den beiden Gebietskörperschaften sollen in Zukunft intensiver ausgebaut werden. Dies unterstrichen sowohl Tourenne als auch sein rumänischer Amtskollege, Kreisratsvorsitzender Ioan Cindrea. „Die Partnerschaft mit dem Kreis Hermannstadt entwickelte sich von der Solidarität in den Jahren nach der Revolution, über den Kulturaustausch zu einer Zusammenarbeit, von der zwar beide Seiten profitieren, die jedoch ausbaufähig ist“, meinte Tourenne. In den vergangenen 25 Jahren hätte es einen regen Austausch in den Bereichen Landwirtschaft, Kultur, Politik und Bildung gegeben, erinnerte er sich: „Zahlreiche Bürgermeister aber auch über 50.000 Schüler und Studenten beteiligten sich bereits an diesem Austausch“.
Der Kreisratsvorsitzende Cindrea und der Leiter der Hermannstädter Wirtschaftskammer, Eugen Iordănescu, sehen ein hohes Entwicklungspotenzial im Wirtschaftsbereich. „Insbesondere im Landwirtschaftsbereich können wir viel von unseren Partnern lernen. Die französische Erfahrung im Bereich der Verarbeitung der landwirtschaftlichen Produktion kann meines Erachtens auch in unserem Kreis erfolgreich angewendet werden. Ebenso besteht Nachholbedarf im Tourismusbereich“, sagte Cindrea. Sollte sich die wirtschaftliche Zusammenarbeit positiv entwickeln, könnte man über die Notwendigkeit einer direkten Flugverbindung in die Region Bretagne vom Hermannstädter Flughafen nachdenken, fügte er hinzu.