Wachstum hat sich über die ersten drei Quartale verlangsamt

BIP sinkt im Quartalsvergleich / Leistungsbilanzdefizit gestiegen

Symbolbild: freeimages.com

Bukarest (ADZ) - Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Rumäniens hat über die ersten neun Monate des Jahres seinen Wachstumsrhythmus verlangsamt und ist im dritten Quartal 2025 gegenüber dem Vorquartal gesunken. Das Nationale Statistikamt (INS) hat am Freitag eine erste Schnellschätzung zur Wirtschaftsentwicklung über die ersten neun Monate 2025 vorgelegt, demnach beläuft sich das Wirtschaftswachstum gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 1,4 Prozent – nach 1,5 Prozent Wachstum über das erste Halbjahr (jeweils saisonbereinigte Daten). Im Zeitraum Juli bis September 2025 lag das BIP zwar noch 1,4 Prozent über dem Niveau im Vorjahr, verringerte sich jedoch um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Zuletzt hatte sich die Konjunktur im Quartalsvergleich im Zeitraum April bis Juni 2024 abgeschwächt, damals um 0,4 Prozent. 

Kürzlich hatte INS Daten veröffentlicht, welche für das dritte Quartal 2025 auf eine Abkühlung der Industrie, des Konsums und der Bauwirtschaft hindeuten. Der Außenbeitrag dürfte einen ähnlichen Einfluss wie bisher auf die BIP-Entwicklung haben: Das Leistungsbilanzdefizit Rumäniens ist in den ersten neun Monaten von 20,515 Milliarden Euro 2024 auf 22,275 Mrd. Euro in diesem Jahr gestiegen, so eine Mitteilung der Rumänischen Nationalbank (BNR) von Donnerstag. Gemessen am für das laufende Jahr veranschlagten nominellen  Bruttoinlandsprodukt (1902 Mrd. Lei 2025 gegenüber 1759 Mrd. Lei 2024) stellt dies eine leichte Verringerung dar, das Leistungsbilanzdefizit liegt aber nach drei Quartalen bereits bei rund sechs BIP-Prozent. Detaillierte Daten zur Auswirkung der einzelnen Wirtschaftssektoren auf die Konjunktur werden von INS Anfang Dezember veröffentlicht. 

Laut wall-street.ro erklärte BNR-Gouverneur Mugur Isărescu am Freitag, dass der Rückgang des BIP im dritten Quartal ein Alarmsignal darstelle, er allerdings nicht mit einer Rezession rechne. Es passiere allerdings „was zu erwarten war“, im Zuge der Sparmaßnahmen der Regierung verringere sich die Nachfrage und die Wirtschaftsleistung sinke. Man müsse nun versuchen die Rezession zu vermeiden und aus einer pro-zyklischen Politik herauszukommen.