„Weihnachtsmarkt für alle“ eröffnet

Buden auf dem Großen Ring

Vor dem Weihnachtsbaum wurde bereits zur Mittagszeit posiert. Fotos: Aurelia Brecht

Hermannstadt – Bereits am Freitagnachmittag erkundeten neugierige Besucherinnen und Besucher die Büdchen des Weihnachtsmarkts am Großen Ring. In zahlreichen Auslagen bieten Kunsthandwerker und Produzenten noch bis zum 4. Januar ihre Waren an. An 120 Ständen kann Weihnachtliches für die Vorweihnachtszeit wie auch für das Fest erstanden werden: Süßigkeiten, Weihnachtsdekoration, Schmuck, Handgefertigtes – die Aussteller an den Ständen kommen aus 22 Kreisen Rumäniens, 30 davon aus Hermannstadt, einer aus Italien, einer aus Ungarn.

Sonnenschein und strahlend blauer Himmel hielten die ersten Interessierten nicht davon ab, sich in weihnachtliche Stimmung zu versetzen: Bereits um die Mittagszeit wurde die Gelegenheit genutzt, vor dem riesigen Weihnachtsbaum, dem Riesenrad und vor vielen eigens dafür eingerichteten weihnachtliche Kulissen Fotos zu machen und über den Platz zu schlendern. Schon jetzt wirkte der Weihnachtsmarkt wie ein Stadtfest.

Neben letzten Soundchecks auf der Hauptbühne ließ Weihnachtsmarkt-Organisator Andrei Drăgan Journalistinnen und Journalisten am Konzept zum 18. Hermannstädter Weihnachtsmarkt teilhaben: Man habe immer wieder auch Feedback des Publikums aus den vergangenen Jahren entgegengenommen und die Organisation dementsprechend angepasst. So befinde sich die Musikbühne jetzt stärker im Zentrum des Geschehens. In der „Werkstatt des Weihnachtsmanns“/„Atelierul lui Moș Crăciun“, die jedes Jahr über 4000 Kindern ein kreatives Weihnachtsprogramm anbietet, habe man Neues zu präsentieren: So können die Kinder dieses Jahr ihren ganz persönlichen „Weihnachts-Elf“ basteln und mit nach Hause nehmen.

Alle Buden wurden in diesem Jahr auf den Großen Ring verlegt – auf dem Kleinen Ring befindet sich nun das „Immersive Museum“. Hier werden bis zum 1. Februar 2026 multimedial aufbereitete Vorstellungen zu den Themen „Van Gogh: The Immersive Show“, „Die berühmtesten klassischen rumänischen Maler“, „Dinosaurier – eine Reise in die prähistorische Welt“, „Kosmos – Wir entdecken die Geheimnisse des Universums“ und „Die Magie der Winterfeiertage“ zu sehen sein. Auch das „Christmas Chalet“, in dem man sich bei Heißgetränken im Warmen aufhalten kann, ist vom Kleinen auf den Großen Ring umgezogen und befindet sich somit im Zentrum des Geschehens. Attraktionen sind außerdem die Eislaufbahn, das Riesenrad und der „Lift des Weihnachtsmanns“, in dem Kinder den Weihnachtsmann treffen können.

Das Motto des diesjährigen Markts lautet „Weihnachtsmarkt für alle“: So werden in einem „NGO-Häuschen“ Spenden für gemeinnützige Projekte gesammelt. Die Musikbühne auf dem Großen Ring wird dieses Jahr allen zur Verfügung stehen – neben den professionellen Musikgruppen auch Schulklassen, Laienkünstlern und Colinde-Sängern. In einem Bereich des Marktes wird es dieses Jahr möglich sein, gemeinsam zu picknicken und zu grillen.

Am Abend war die magische Weihnachtsstimmung dann schon deutlicher zu spüren: Das große Lichterzelt, das jedes Jahr über den Großen Ring gespannt ist, wurde gemeinsam „entzündet“. Neben den kälteren Temperaturen sorgte zunächst der Musiker Radu Nechifor mit seiner Panflöte für festliche Atmosphäre – im Wechsel mit der „DreamCatchers Band“, die auch verschiedene Colinde wie „Florile dalbe“ oder „Colindam, colindam“ im Programm hatte. Nechifor lud die Anwesenden zu einem Gedankenspiel ein: „Wofür können wir im Hier und Jetzt dankbar sein?“ fragte er das Publikum, das auch ins musikalische Programm eingebunden wurde.

Der Hermannstädter Weihnachtsmarkt hat eine längere Tradition: Auch deshalb haben die Organisatoren des Marktes in diesem Jahr gemeinsam mit der Hermannstädter Stadtverwaltung eine Bewerbung um den Titel „European Christmas Capital“ eingereicht. Der Markt war 2007 ins Leben gerufen worden und war damit der erste Weihnachtsmarkt, der in Rumänien nach europäischem Vorbild organisiert ist. Anfangs fand er auf dem Kleinen Ring statt und brachte 38 lokale Kunsthandwerker und Produzenten zusammen. Seit 2009 ist der Austragungsort hauptsächlich der Große Ring; der Markt erfuhr über die Jahre immer wieder Erweiterungen. Jedes Jahr besuchen ihn mehr als 300.000 Touristen aus dem In- und Ausland.

Dieses Jahr ist der Besuch unter der Woche von 11 bis 22 Uhr, am Wochenende von 10 bis 22 Uhr möglich (30. November und 1. Dezember 10 bis 22 Uhr). 
An den Weihnachts- und Silvestertagen gelten andere Öffnungszeiten: 

24. Dezember, 10 bis 16 Uhr; 
25. Dezember, 16 bis 22 Uhr; 
26. Dezember, 10 bis 22 Uhr; 
31. Dezember, 10 bis 16 Uhr; 
1. Januar 16 bis 22 Uhr; 


Alle Informationen und Anmeldemodalitäten zu verschiedenen Veranstaltungen und Kreativateliers des Marktes finden Interessierte unter targuldecraciun.ro. Der Weihnachtsmarkt schließt seine Tore am Sonntag, den 4. Januar 2026.