Bukarest (ADZ) – Die Koalitionsspitzen sind am Dienstag zu ihrer wöchentlichen Sitzung zusammengetreten, auf deren Tagesordnung u. a. auch die Bukarester Oberbürgermeisterwahl gestanden hatte. Allerdings kamen die Koalitionspartner auch diesmal auf keinen gemeinsamen Nenner, weswegen eine Ende November steigende Teilwahl in der Hauptstadt de facto immer unwahrscheinlicher wird.
Im Vorfeld der Koalitionssitzung hatte Interims-PSD-Chef Sorin Grindeanu klargestellt, dass seine Partei nicht gewillt sei, die Rolle des „armen Verwandten“ zu übernehmen bzw. sich auf Koalitionsebene „isolieren“ zu lassen – entsprechend habe entweder „ein gemeinsamer Kandidat der Koalition“ für die Bukarester Teilwahl aufgestellt oder eben beschlossen zu werden, dass jeder Koalitionspartner einen eigenen Kandidaten ins Wahlrennen schickt. Sofern diesem Standpunkt der PSD Rechnung getragen werde, habe seine Partei nichts gegen eine möglichst bald steigende Oberbürgermeisterwahl in der Hauptstadt einzuwenden, sagte Grindeanu.
Doch scheint der Wunsch des Interims-PSD-Chefs nach einem „gemeinsamen Kandidaten“ bei den restlichen Koalitionpartnern wenig Begeisterung hervorzurufen. So hatte USR-Chef Dominic Fritz bereits in den letzten Tagen verdeutlicht, diesen Vorschlag der PSD als zum Scheitern verurteilt zu erachten – seine Partei spreche sich strikt gegen derlei politische Mauscheleien aus. Es reiche, wenn man sich den „Erfolg“ der „gemeinsamen Kandidaten“ Cătălin Cârstoiu bei der Bukarester Oberbürgermeisterwahl vom letzten Jahr oder Crin Antonescu bei der diesjährigen Präsidentenwahl vor Augen halte, schrieb Fritz bei Facebook. Rumäniens Demokratie schwächele just, weil „manche der Meinung sind, Wahlen lenken, zusammenlegen oder sonstwie kombinieren zu können“, fügte der USR-Chef hinzu.