Brüssel (ADZ/dpa/Mediafax) - Korruption bleibt ein Problem: Acht Prozent aller Europäer haben schon einmal Schmiergeld gezahlt oder wurden dazu aufgefordert. Das geht aus einer europaweiten Umfrage hervor, die die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel veröffentlichte.
Als besonders gravierend wird Korruption in Griechenland empfunden. Fast jeder der dort Befragten betrachtet Korruption als ernsthaftes Problem seines Landes (98 Prozent). Ähnlich hohe Werte von über 90 Prozent erreichten auch Portugal, Zypern, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Slowenien. Dagegen halten nur 19 Prozent aller Dänen Bestechlichkeit für ein drängendes Problem. In Deutschland ist es mehr als die Hälfte (57 Prozent). Auf die Frage, ob ihnen jemand in den letzten 12 Monaten Schmiergeld verlangt habe, antworteten 31 Prozent der Rumänen mit „Ja“, während dies in Holland nur ein Prozent waren. Dass Korruption erfolgreich bekämpft werden kann, glauben die wenigsten Europäer: 70 Prozent sagen, Bestechlichkeit habe es schon immer gegeben, sie sei unvermeidlich. In Deutschland sind 72 Prozent dieser Ansicht. In Rumänien meinen 61 Prozent, dass die Politiker mehr zur Bekämpfung der Korruption tun müssten. Die EU-Kommission schätzt den wirtschaftlichen Schaden durch Korruption pro Jahr auf etwa 120 Milliarden Euro – ein Prozent der europäischen Wirtschaftsleistung.