Bukarest (ADZ) - Der rumänische Europaabgeordnete Adrian Severin (PSD) gerät in der Affäre um die Annahme von Geldern von als Lobbyisten getarnten Journalisten der britischen Zeitung „Sunday Times“ zunehmend unter Druck. Nachdem die zwei anderen beschuldigten Brüsseler Parlamentarier Ernst Strasser und Zoran Thaler am Wochenende bzw. am Montag zurückgetreten sind, soll nach Severins eigenen Angaben der Fraktionschef der Sozialisten im Europäischen Parlament, Martin Schultz, dem rumänischen Abgeordneten denselben Schritt nahegelegt haben.
Severin habe jedoch gemeint, dass es keine Gründe gebe, um sich mit den anderen zu vergleichen. Es sei schwieriger, für die „Klärung der Angelegenheiten“ zu kämpfen, als einfach zurückzutreten, sagte er. Der angeschlagene rumänische Europaabgeordnete habe jedoch mit Schultz vereinbart, sich aus der Sozialistischen Fraktion zurückzuziehen.
Auch auf der Heimatfront hat Severin, der stellvertretender Vorsitzender der PSD ist, Schwierigkeiten. PSD-Chef Victor Ponta sagte am Montag, dass es sich um „einen ernsten Fall“ handele. Er sprach von politischen „Konsequenzen“, sollten sich die Anschuldigungen bewahrheiten. Severin habe „ein wahres Problem“. Severin hat am Montag seine Mitgliedschaft im Leitungsgremium der PSD und sein Amt des Vize-Vorsitzenden vorläufig ruhen lassen, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind.