Änderungen des Offshore-Gesetzes: Premier ließ OMV-Chef abblitzen

Schengen: Ciolacu legte OMV-CEO „Wirtschaftsdiplomatie“ ans Herz

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Bukarest (ADZ) - Die infolge des Schengen-Vetos angespannten Beziehungen zu Österreich färben mittlerweile auch auf den Wirtschaftsbereich ab: So ließ Premierminister Marcel Ciolacu (PSD) OMV-CEO Alfred Stern abblitzen, nachdem der Chef des Mutterkonzerns des heimischen Mineralölunternehmens Petrom jüngst anlässlich eines Treffens „Klärungen“ bzw. Änderungen des geltenden Offshore-Gesetzes gefordert haben soll. Laut Medien, die sich auf Regierungskreise berufen, soll Ciolacu OMV-CEO Stern daraufhin „Wirtschaftsdiplomatie“ in puncto Rumäniens Schengen-Beitritt ans Herz gelegt haben. 

Die Exekutive selbst teilte nach dem Gespräch in einer Presseerklärung mit, der Regierungschef habe gegenüber den Vertretern des österreichischen Mineralölkonzerns klargestellt, dass ihre Forderung nach „Klärungen“ zwar „legitim“ sei, doch erlaube „das durch das Veto des österreichischen Kanzlers Karl Nehammer gegen den Schengen-Beitritt Rumäniens entstandene Klima“ zurzeit keinerlei Änderungen des geltenden Offshore-Gesetzes. Premier Ciolacu habe jedoch hervorgehoben, dass das Gasförderprojekt Neptun Deep für Rumänien nach wie vor das „wichtigste Energieprojekt“ darstelle, da es dem Land ermögliche, zum wichtigsten Gasproduzenten der EU zu werden. Auch habe der Regierungschef seine Hoffnung geäußert, dass das Schengen-Debakel „nicht auf das Image der OMV“ hierzulande abfärbe, hieß es weiter in der Presseerklärung.

Laut Wirtschaftspresse würde die OMV gerne jene Artikel des Offshore-Gesetzes ändern lassen, die dem rumänischen Staat ein Vorkaufs- und Verwertungsrecht der Gasvorkommen im Schwarzen Meer einräumen. Wegen besagter Artikel hatte die OMV letztes Jahr bereits den Schiedsgerichtshof der Internationalen Handelskammer in Paris angerufen.