Bukarest (ADZ) - Agrarminister Florin Barbu (PSD) scheint neuerdings vom Preisbremsenfieber gepackt: Wie der 43-Jährige in einer Talkshow eröffnete, feilt er zurzeit an einem Verordnungsentwurf, der die Handelsaufschläge auf die Kaufpreise nicht bloß einiger, sondern sämtlicher „rumänischer“ bzw. hierzulande produzierter Lebensmittel auf maximal 20 Prozent deckeln will. Der Verordnungsentwurf werde in etwa zwei Wochen stehen und darauf abzielen, alle Lebensmittel „zu schützen, die im Inland mit heimischen Agrarrohstoffen produziert worden sind“ – er wolle keine „60-, 70- oder 80-prozentigen Handelsaufschläge auf die Kaufpreise dieser Waren“ mehr sehen, sagte der Landwirtschaftsminister dem Sender Prima TV. Barbu verwies dabei auf etliche Lebensmittel rumänischer Produktion, etwa der Pflaumenmus aus Topoloveni, in dessen Fall der Handelsaufschlag der Einzelhändler auf den Kaufpreis bei bis zu 100 Prozent liege, während sich die Aufschläge auf die Preise importierter Marmelade auf lediglich 25 Prozent belaufen würden. Aus diesem Grund sei ein Glas importierter Marmelade letztlich dann auch „um 7 bis 8 Lei“ billiger als der einheimische Pflaumenmus, so der Minister.
Die Dauer der neuen bzw. ausgeweiteten Preisbremse will Barbu nach eigenen Angaben in Absprache mit den Lebensmittelherstellern und großen Retailern festlegen. Der Ressortminister fügte hinzu, dass es zu derlei Deckelungen der Handelsaufschläge auf die Kaufpreise diverser Lebensmittel nicht gekommen wäre, wenn „der Markt stabil und die Endpreise rumänischer Waren fair gewesen wären“.
Barbu äußerte zudem die Hoffnung, künftig mehr Lebensmittel „Made in Romania“ in den Regalen zu sehen, wobei das Herkunftsland gut sichtbar auf dem Verpackungsetikett angeführt sein sollte.