Bukarest (ADZ) - Im Zuge der angestrebten Verfassungsnovelle ist in Rumänien nun auch die Debatte um die Trennung von Kirche und Staat entbrannt, nachdem die Metropolie der Moldau jüngst die Verankerung eines Gottesbezugs sowie des verpflichtenden Religionsunterrichts in der neuen Verfassung forderte.
Die Synode der Metropolie der Moldau und Bukowina hatte Anfang März beschlossen, Lobbyarbeit zur „Sensibilisierung der Behörden“ zu betreiben, damit „in der künftigen Verfassung auch Artikel mit Gottesbezug (…) und die Unerlässlichkeit des Religionsunterrichts in Schulen verankert werden“, hieß es in einer Pressemitteilung des Erzbistums Jassy/Iaşi.
Die Forderung der nordrumänischen Metropolie landete nun am Mittwoch bei dem mit der Verfassungsnovelle beauftragten Parlamentsausschuss. PSD-Senator und Ausschussmitglied Toni Greblă erklärte, dass der Vorschlag zweifelsfrei „überlegungswürdig“ sei, doch müsse der Staat laizistisch bleiben. Die Taten der Menschen sollten zwar „von christlichen Werten bestimmt werden“, doch sei dies letztlich „ein Ziel“, keine „Norm, die in der Verfassung verankert werden kann“.
Ausschuss- und Senatschef Crin Antonescu teilte mit, dass in diesem Punkt wohl „juristische und politische Debatten“ nötig seien, doch könne er trotzdem „mit Sicherheit“ sagen, dass „Rumänien ein säkularer Staat bleibt“.