Bukarest (ADZ) - Über den für Katastrophenfälle gedachten EU-Zivilschutzmechanismus hat die Regierung Dăncilă die Mitgliedstaaten um Unterstützung angesichts der Immunoglobulin-Krise in Rumänien ersucht. Wie Gesundheitsministerin Sorina Pintea (PSD) am Dienstag bekannt gab, hat das österreichische Rote Kreuz als erstes auf den Hilferuf reagiert – man hoffe daher, den Patienten mit primären Immunschwächekrankheiten schon bald die lebenswichtige Therapie bieten zu können, so Pintea.
Staatssekretär Raed Arafat sagte seinerseits, dass noch zwei weitere Länder Unterstützung anbieten könnten. Die sich hierzulande seit 2015 andeutende Krise bezeichnete Arafat als hausgemacht, offenkundig hätten missglückte Preisverhandlungen dazu geführt. Es sei jedoch inakzeptabel, dass „Druckausübung“ zu derlei Ausfällen führe, es müsse sichergestellt werden, dass sich „so etwas nicht wiederholt“.
Die oppositionelle PNL gab der PSD offen die Schuld an der Immunoglobulin-Krise: Letztere habe den Arzneimittelkauf „zum EU-weiten Niedrigstpreis“ beschlossen, entsprechend hätten sich zahlreiche Hersteller zurückgezogen und andere „Parallel-Exporte“ vorgezogen, so PNL-Sprecher Ionel Dancă.