Bukarest (ADZ) - Nach Angaben von Katastrophenschutzchef Raed Arafat ist die Gefahr in der am Wochenende von gigantischen Explosionen erschütterten Gemeinde Crevedia noch nicht komplett vorbei. An der Unglücksstelle bzw. der explodierten Flüssiggas-Station stünden auch jetzt noch drei LPG-Tanklaster, die dank der verzweifelten Bemühungen der Feuerwehrleute am Samstag zwar vor dem Explodieren bewahrt werden konnten, inzwischen jedoch „winzige Lecks“ aufweisen, eröffnete Arafat. Da ein Umladen des Flüssiggases als „zu gefährlich“ erachtet worden sei, würden die drei Tanklaster nun Tag und Nacht von Löschrobotern gekühlt, bis das ganze Flüssiggas entwichen sei – was voraussichtlich „in ein-zwei Tagen“ der Fall sein werde, sagte Arafat dem Nachrichtensender Digi 24, dabei ausdrücklich versichernd, dass das bestehende Restrisiko „minimal“ sei.
Der vorbestrafte Bürgermeister von Crevedia, Florin Petre (PSD), stellte sich derweil am Dienstag erstmals der Presse, wobei er die Schuld an der Katastrophe zum einem der Betreiberfirma der stillgelegten LPG-Tankstelle und zum anderen den anrainenden Bewohnern gab, die dem illegalen Treiben zugesehen hätten, ohne Anzeige bei der Stadtverwaltung zu erstatten. Er selbst habe von nichts gewusst, sagte der Bürgermeister, bevor er Reißaus vor den Reportern nahm.
Aktuell geben sich in Crevedia Ermittler, Staatsanwälte und Sprengstoffexperten des Instituts für Bergbausicherheit (INSEMEX) die Türklinke in die Hand. Am Dienstag konnte auch das Video-Überwachungssystem der Unglückstankstelle sichergestellt werden, das durch die Explosionen zwar stark beschädigt wurde, von dem sich die Ermittler jedoch nichtsdestotrotz wichtige Erkenntnisse in puncto Ursache der Katastrophe erhoffen.