AUR-Chef Simion befürchtet Anschlag auf sein Leben

„Will kein zweiter Charlie Kirk werden“

Bukarest (ADZ) – Der Chef der rechtspopulistischen AUR, George Simion, erhält auf Antrag Personenschutz seitens des Wach- und Personenschutzdienstes SPP, nachdem er in den letzten Tagen wiederholt behauptet hatte, bereits mehr als 90 Anschlagsdrohungen erhalten zu haben. Er wolle „kein zweiter Charlie Kirk“ werden, sagte Simion am Wochenende in Karlsburg/Alba Iulia. Nach dem tödlichen Schuss auf den ultrarechten US-Aktivisten und Trump-Vertrauten hätten die Drohungen mit Attentaten gegen ihn selbst zugenommen – in den sozialen Netzwerken würden ihm viele „das gleiche Schicksal“ wünschen. Er sei jedoch nicht gewillt, derlei Drohungen sang- und klanglos hinzunehmen, weswegen er Anzeige bei der Polizei erstattet habe, die jedoch „nichts unternommen“ habe – offenkundig würden Oppositionspolitiker diskriminiert, behauptete Simion. Das Polizeipräsidium (IGPR) dementierte prompt – man nehme alle Drohungen, insbesondere Gewaltandrohungen, äußerst ernst, in der Causa seien bereits strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet worden. 

Der AUR-Chef ist damit nach dem früheren, inzwischen vorbestraften PSD-Chef Liviu Dragnea der zweite rumänische Politiker, der einen Anschlag auf sein Leben befürchtet. Auslöser seiner Panik dürfte der jüngste Vorfall beim Bukarester Hauptsitz der AUR sein, den Unbekannte, die als „Antifa“ unterzeichneten, Mitte letzter Woche mit Farbe besprüht hatten. 

In den Reihen der Koalitionspolitiker überwog derweil Skepsis in puncto einer konkreten Bedrohungslage für Simion: Was man sehe, sei bloß das billige Theater eines „Hooligans“, der seit Jahren fortwährend hetze, die Menschen zu Gewalt aufstachele, handgreiflich gegenüber anderen Politikern werde und sich nun plötzlich als Opfer inszenieren wolle, schrieb PNL-Vize Alexandru Muraru bei Facebook.