Bukarest (ADZ) - Die jüngst im Bukarester Athenäum eröffnete Ausstellung „Hinter dem Stacheldraht“ über die 1945 erfolgte Deportation der Rumäniendeutschen in sowjetische Arbeitslager hat am Wochenende zu einem Schlagabtausch zwischen Moskau und Bukarest geführt.
Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, kritisierte die Ausstellung wegen ihres angeblich „offen antisowjetischen und antirussischen“ Tons und warf Rumänien vor, seine Mitveranwortung für den Holocaust nicht anzuerkennen. Doch vergesse Russland nicht, an wessen Seite das Land bei Stalingrad gekämpft habe, so Sacharowas Verweis auf Rumäniens damaliges Bündnis mit Nazideutschland.
Das rumänische Auswärtige Amt konterte prompt: Man sei „überrascht“ darüber, dass Moskau in „bedauerlicher und merkwürdiger“ Weise Vorgänge durcheinander bringe: Rumänien organisiere jährlich am 27. Januar und 9. Oktober Veranstaltungen zum Gedenken an die jüdischen Opfer des Holocaust sowie am 2. August zum Gedenken an die von den Nazis ermordeten Roma, die Ausstellung über die Deportation der Rumäniendeutschen habe nichts mit diesen separaten Gedenkfeiern zu tun.
Die Ausstellung über die Russland-Deportation war vom Landesrat zur Aufarbeitung der Securitate-Archive (CNSAS) zusammengestellt worden.