Bukarest (ADZ) – Der Premierminister hat nach Protesten der Gewerkschaften aus dem Verwaltungswesen mit führenden Vertretern der Beamten die geplante Umstrukturierung der lokalen und Kreisbehörden erörtert. Ilie Bolojan erklärte, dass Rumänien sich tiefgreifenden Veränderungen nicht mehr entziehen könne. „Wir können nicht so weitermachen wie bisher“, sagte der Regierungschef. Die Reform müsse geplant und im Dialog mit den lokalen Strukturen umgesetzt werden, um Effizienz und Arbeitsplatzsicherheit in Einklang zu bringen. Zugleich verteidigte er die kommunale Autonomie – jedoch nur im Rahmen der verfügbaren Haushaltsmittel. Die Regierung kündigte auch einen weiteren Austausch mit den jeweiligen Verbänden der Gemeinden, Städte und Munizipien sowie eine neue Verhandlungsrunde mit den Gewerkschaften an.
Die Vertreter der Beschäftigten bleiben jedoch skeptisch. Bogdan Șchiop, Chef eines Landesverbands der Verwaltungsgewerkschaften, sprach von einem „brutalen und unwirksamen“ Ansatz, der die Falschen treffe und brachte auch alternative Lösungen ins Gespräch, die die Regierung ignoriere. Niemand schaue auf die rund 10.000 Personen, die gleichzeitig Rente und Gehalt beziehen – aber man wolle gerade jene entlassen, die die eigentliche Arbeit leisten, so Șchiop. Bei der Verwendung öffentlicher Gelder werde verschwendet – die Stadt Bukarest zahle monatlich hohe Summen an Profisportler, während gleichzeitig Kündigungen in der Verwaltung erwogen würden. „Mit Arbeitslosen retten wir Rumänien nicht“, sagte Șchiop. Er kritisierte, dass die Regierung mit Einsparungen von rund 2,5 Milliarden Lei rechnet, jedoch die sozialen und fiskalischen Folgekosten verschweige.Die Koalition ist sich über eine genaue Umsetzung der Verwaltungsreform immer noch nicht einig. Vor allem die PSD sträubt sich gegen Entlassungen.