Bukarest (Mediafax/ADZ) – Nach Auszählung von 98,32 Prozent Stimmen der Präsidentschaftswahl in der Republik Moldau ergibt sich die Notwendigkeit eines zweiten Wahlgangs, der am 13. November stattfindet. Das geht darauf zurück, dass im ersten Wahlgang keiner der Kandidaten mehr als 50 Prozent der Stimmen erzielt hat. Vorläufigen Angaben nach liegt der Kandidat der Partei der Sozialisten (PSDM), Igor Dodon, der als prorussisch gilt, mit 48,71 Prozent der Stimmen vorn, gefolgt von Maia Sandu mit 37,94 Prozent, die im Namen von drei proeuropäischen Parteien angetreten ist. Insgesamt hatten sich neun Kandidaten zur Wahl gestellt.
Die Wahlbeteiligung wird mit 48,9 Prozent der Wahlberechtigten angegeben. Dabei handelte es sich um eine Premiere: Nach einer 20-jährigen Unterbrechung sollte der Präsident nicht mehr vom Parlament, sondern direkt vom Volk gewählt werden. Die ziemlich geringe Wahlbeteiligung wird auf die Politikverdrossenheit der Wähler zurückgeführt, die von der gesamten politischen Klasse enttäuscht seien. Hinzu kommt die verzweifelte Wirtschaftslage, wobei nach dem Verschwinden von einer Milliarde Dollar aus drei Banken auch die Europäische Union und der Internationale Währungsfonds (IWF) ihre Hilfe für die Republik Moldau eingestellt hatten. Gewählt wurde in 2082 Wahllokalen in der Republik Moldau und in 100 im Ausland. Es gab 3200 nationale und 560 ausländische Wahlbeobachter.