Corona: Britische Mutante auch in Suceava nachgewiesen

Ärzte stellen offizielle Zahl der Neuinfektionen in Frage

Symbolbild: pixabay.com

Suceava/Bukarest (ADZ) – Nach der Hauptstadt ist die als hochansteckend geltende britische Corona-Mutation B.1.1.7 am Montag nun auch in Suceava nachgewiesen worden. Bei einem 39-jährigen Patienten habe die Sequenzierung bzw. Entschlüsselung des SARS-CoV-2-Erbgutes ergeben, dass dieser mit der britischen Mutante infiziert ist, teilte das Gesundheitsministerium mit. Der Mann war Anfang Januar von einer Großbritannien-Reise nach Suceava zurückgekehrt. 

Weitere Hiobsbotschaften kamen zeitgleich aus Bukarest: Eine Schule aus dem 2. Hauptstadt-Bezirk scheint zum Infektionscluster noch unbekannten Ausmaßes geworden zu sein, nachdem Ende letzter Woche bei drei Mitarbeitern die gefährliche britische Mutante nachgewiesen worden war und am Montag weitere sieben Beschäftigte positiv auf das neuartige Coronavirus getestet wurden. Ob es sich dabei ebenfalls um die britische Mutation handelt, wird sich nach Genomsequenzierungen zeigen.

Angesichts dieser Entwicklungen äußern sich immer mehr Ärzte besorgt über die vielerorts, einschließlich in Bukarest, eingeläuteten Lockerungen und stellen die offiziell sinkenden Inzidenzwerte offen in Frage. Der Manager des hauptstädtischen „Victor Babeș“-Hospitals für Infektionskrankheiten, Emilian Imbri, sagte in einem TV-Gespräch, an keinen nennenswerten Rückgang der Epidemie zu glauben, „solange die Intensivstationen nach wie vor voll belegt sind“. Die Managerin des Bukares-ter „Marius Nasta“-Infektionskrankenhauses, Beatrice Mahler, verwies ihrerseits darauf, dass zurzeit „viel zu wenig getestet wird“ und man daher nur die Spitze des Eisbergs sehe. Die Menschen würden es mittlerweile vorziehen, sich daheim Schnelltests zu unterziehen und den Arzt nur noch bei einem schweren Verlauf der Krankheit aufsuchen.