Bukarest (ADZ) - Der Chefankläger der Antikorruptionsbehörde DNA, Marius Voineag, will, dass sich seine Behörde wieder vermehrt der Korruptionsbekämpfung auf hoher Ebene widmet – seines Erachtens müsste künftig „jeder Korruptionsjäger zumindest ein Vorzeige-Verfahren“ aufweisen können, sagte Voineag im Gespräch mit dem Sender Pro TV. Korruptionsbekämpfung auf hoher Ebene sei immerhin „Hauptbestandteil der Tätigkeit“ seiner Behörde, die dieses Ziel in den letzten Jahren allerdings einigermaßen aus den Augen verloren habe, räumte der DNA-Chef ein.
Voineag zufolge bleibt nach wie vor ausschlaggebend, was die Öffentlichkeit eigentlich von der Antikorruptionsbehörde erwartet: Wenn die Erwartungen in die Richtung gingen, dass die DNA Korruptionsfällen „mit neun Litern Schnaps und zehn Kilogramm Würsten“ nachgehe, dann werde Korruptionsbekämpfung eben auf diesem Niveau geführt. Aktuell werde bei seiner Behörde gerade ein Audit durchgeführt, wobei man geschlussfolgert habe, dass eine wichtige Komponente der eigenen Tätigkeit in letzter Zeit vernachlässigt worden sei und man sich fortan vermehrt der Korruptionsbekämpfung auf hoher Ebene widmen müsse. Die Auswirkungen von Korruption seien nämlich „kolossal“, sagte der Chefermittler, der auf eine Studie des Europaparlaments verwies, derzufolge Korruption bis zu 15 Prozent des Bruttoinlandsprodukts verschlingt – das seien immerhin „zig Milliarden Euro, die wir jährlich verlieren“. Seiner Meinung nach habe Rumänien bis dato sein wahres Potenzial noch längst nicht erreicht, wobei eines der Haupthindernisse Korruption gewesen sei, so Voineag. Entsprechend erachte er, dass die DNA eine „neue Etappe“ anstreben und sich zu einer „DNA 2.0“ mausern müsse, fügte der Chefankläger hinzu.