Bukarest (ADZ) – Ein neuer Fall sorgt für Aufsehen im Gesundheitswesen: Im Kinderklinikum „Sfânta Maria“ in Jassy sind sechs Kinder auf der Intensivstation nach einer Infektion mit dem Keim Serratia marcescens gestorben. Die betroffenen Patienten waren maximal acht Jahre jung und litten an schweren neurologischen oder genetischen Erkrankungen, die ihr Immunsystem schwächten. Insgesamt wurden neun Kinder infiziert, sechs von ihnen überlebten nicht.
Der Ausbruch wurde offiziell erst am 15. September erklärt, obwohl bereits am 13. September mehrere Infektionen registriert worden waren. Erst am 19. September meldete das Krankenhaus den Fall an das örtliche Gesundheitsamt (DSP). Das Gesundheitsministerium wirft nun der Klinik Verzögerungen bei der Berichterstattung und beim Ergreifen von Schutzmaßnahmen vor. Minister Alexandru Rogobete (PSD) kündigte die Entsendung von Kontrollteams mehrerer Behörden an. Zudem wurden Sanktionen gegen die Klinikleitung und das DSP verhängt – mögliche Entlassungen seien nicht ausgeschlossen.
Die kommissarisch eingesetzte Klinikleiterin Cătălina Ionescu erklärte, die Quelle der Infektion sei bisher nicht gefunden. Der betroffene Teil der Intensivstation wurde für Neuaufnahmen gesperrt, der Zugang von Angehörigen eingeschränkt und die Hygieneregeln verschärft. Eine Mutter warf dem Personal vor, keine sterilen Handschuhe benutzt zu haben.
Das Ministerium verwies auch auf einen Vorfall vom Juni 2025, als ein Säugling im selben Krankenhaus an einer Infektion starb, allerdings soll es sich dabei um einen anderen Erreger gehandelt haben. Experten sehen darin Hinweise auf strukturelle Probleme im Umgang mit Krankenhauskeimen. Nun ist es an den Gerichtsmedizinern, die genauen Zusammenhänge auszuermitteln. Gesundheitsminister Rogobete hatte angedeutet, dass die Infektion auf der Grundlage der ärztlichen Erkenntnislage nicht unbedingt als direkte Todesursache festzustellen sei, da die Kinder erheblich vorbelastet gewesen sein sollen.