Bukarest (ADZ) - Die frühere Ministerin für Regionalentwicklung und Tourismus, Elena Udrea, ist am späten Dienstagabend nach einem rund zehnstündigen Verhör wegen Korruptionsvorwürfen in der sogenannten „Microsoft“-Affäre festgenommen worden.
Die einflussreiche PMP-Abgeordnete, deren parlamentarische Immunität das Unterhaus am Vortag aufgehoben hatte, wurde in Handschellen und unter Blitzlichtgewitter abgeführt. Der sie mit Fragen bestürmenden Reporterschar entgegnete Udrea gelassen, man könne „sie selbst, nicht aber die Wahrheit in Handschellen legen“. Nach einer ersten im Polizeiarrest verbrachten Nacht sollte die ehemalige Amtsträgerin am Mittwoch einem Haftrichter der Höchstinstanz vorgeführt werden, da die Antikorruptionsbehörde DNA U-Haft für sie fordert.
Laut DNA erfolgte die Festnahme im Rahmen des gegen sie laufenden und aus der „Microsoft“-Strafakte abgetrennten Ermittlungsverfahrens, in dem der 41-Jährigen nun mutmaßliche „drei Fälle von Einflussnahme“ und „ein Fall von Geldwäsche“ zur Last gelegt werden. Den Korruptionsfahndern zufolge soll sie in letzterem Fall als amtierende Ministerin u. a. Schmiergeld in Höhe von einer halben Million Euro verlangt, erhalten und zu waschen versucht haben. Einer von Udreas Anwälten, pikanterweise ein früherer DNA-Korruptionsjäger, verlautete seinerseits, dass die DNA einen zweiten Geldwäsche-Vorwurf nach Udreas Verhör fallen ließen.