Ditrău/Bukarest (ADZ) - In Ditrău, Kreis Harghita, hat am Samstag eine Versammlung von etwa 300 Bürgern stattgefunden. Auslöser waren die fremdenfeindlichen Ressentiments von Dorfbewohnern gegenüber zwei bei der örtlichen Großbäckerei angestellten Gastarbeitern aus Sri Lanka. Dabei entschuldigte sich der Firmenleiter für die „Unannehmlichkeiten“ und bot an, die beiden Bäcker zu versetzen, was von den Anwesenden nicht akzeptiert wurde.
Laut Bürgermeister richtet sich die Empörung nicht gegen die beiden Migranten, sondern gegen die schlechten Arbeitsbedingungen in der Bäckerei, die während der Versammlung angeprangert wurden – das Arbeitsamt kündigte diesbezüglich bereits Untersuchungen an.
Rassistische Aussagen – man würde kein Brot wollen, das von „farbigen Händen“ geknetet worden sei – widersprechen indes dieser Darstellung. Zudem äußerten manche Einheimische die Besorgnis, dass die beiden Bäcker nicht nur die Sicherheit von 2500 Einwohnern gefährden, sondern auch eine „Welle der Migration“ mit sich bringen würden.
In Anbetracht von Millionen rumänischen Arbeitsmigranten im Ausland verwies Arbeitsministerin Violeta Alexandru darauf, dass diese ebenfalls von solchen Anfeindungen bedroht würden. Das römisch-katholische Erzbistum in Karlsburg/Alba Iulia distanzierte sich von den verhetzenden Aussagen des lokalen Priesters; die Bibel mahne, Fremde aufzunehmen, Liebe sei das wichtigste Gebot Jesu.
Inzwischen schalteten sich auch die Antidiskriminierungsbehörde und die Polizei Harghita ein, die strafrechtliche Ermittlungen wegen Diskriminierung und Volksverhetzung einleitete.
Die Bäckerei ruderte indes am Sonntag zurück: Sie werde sich vom Hass nicht beeinflussen lassen, ihr Angebot, die beiden Gastarbeiter aus der Produktion abzuziehen, sei nur aus Angst um deren Sicherheit unterbreitet worden. Mehrere Unternehmer sowie der Kreisrat Klausenburg/Cluj kündigten an, die beiden Bäcker anstellen zu wollen. (Lesen Sie auch den Kommentar auf Seite 3!)