Bukarest (ADZ) - Vor dem Hintergrund der Ukraine-Krise hat der frühere Außenminister und langjährige Botschafter Rumäniens in Washington, Senator Mircea Geoană (PSD), letzte Tage eine „ständige NATO-Präsenz“ hierzulande ins Gespräch gebracht. Nach dem Vorbild Polens müsse auch Rumänien beim Verteidigungsbündnis formell um eine dauerhafte Stationierung von Truppen vor Ort ansuchen. Man sei natürlich dankbar für die derzeitigen „temporären Lösungen“ bzw. Luftraumüberwachung und Rotationssystem, doch müsse die „neue Realität“ in der Region letztlich auch „zu einer Änderung der Militärdoktrin des Bündnisses“ führen, so Geoană.
Davor hatte der polnische Verteidigungsminister Tomasz Siemoniak nach einem Gespräch mit Pentagonchef Chuck Hagel eröffnet, dass die USA erstmals Bodentruppen nach Osteuropa bzw. nach Polen entsenden werden – laut US-Presse etwa 150 Soldaten. Siemoniak zufolge ist eine Ausweitung der US-Militärpräsenz und damit der NATO mit Bodentruppen auch für die baltischen Staaten Lettland, Litauen und Estland vorgesehen.
Pentagonchef Hagel zeigte seinerseits auf, dass angesichts der angespannten Lage in der Region auch die Aufstellung des Raketenschildes in Europa beschleunigt werden könnte – zurzeit gehe man zwar etappen- bzw. planmäßig vor, doch könnten durchaus „Änderungen beschlossen“ werden, sollte es „reale Bedrohungen“ geben.