Gesundheitsminister will gegen Korruption in Hospitälern vorgehen

Rafila will Kurse zur „Erziehung“ des medizinischen Personals

Gesundheitsminister Alexandru Rafila | Archivfoto: gov.ro

Bukarest (ADZ) - Gesundheitsminister Alexandru Rafila (PSD) scheint den Schmiergeld-Zahlungen in staatlichen Krankenhäusern den Kampf ansagen zu wollen: Ärztliche Dienstleistungen von Schmiergeldern abhängig zu machen, sei nicht nur strafrechtlich ahndbar, sondern werfe auch eine ganze Reihe ethischer und moralischer Fragen auf, da das Schmiergeld letztlich auch zu Diskriminierung führe – ein Patient, der behandelnde Ärzte und Krankenhaus-Personal bestochen habe, werde eindeutig besser behandelt als einer, der dies unterlassen habe, hob der Minister jüngst auf einer von der Bukarester Ärztekammer organisierten Debatte hervor. 

Rafila teilte mit, dass sein Ressort aktuell an einem Mechanismus feilt, der darauf abzielt zu prüfen, unter welchen Umständen medizinische Dienstleistungen zurzeit in Hospitälern gewährt werden. Dabei hänge selbstverständlich viel von der jeweiligen Krankenhaus-Leitung, von der Einbindung beruflicher Verbände und letztlich auch „von der eigenen Erziehung“ ab, weswegen er vermehrt auch in Betracht ziehe, „Erziehungskurse“ für Ärzte, Krankenschwestern, Pfleger und das restliche Personal zu organisieren. Dabei könne die Ärztekammer dem Ressortministerium durchaus unter die Arme greifen, so Rafila. Andererseits müssten auch die Patienten „umdenken“ bzw. immer seltener bereit sein, ärztliches Personal zu bestechen. Obwohl das hierzulande „Tradition“ habe, müsse man nichtsdestotrotz bemüht sein, den Menschen „dies abzugewöhnen“. Aus seiner Sicht gehöre die Beziehung Arzt-Patient hierzulande gehörig „entpersonalisiert“ – mit anderen Worten habe der Patient im Krankenhaus eine bestimmte ärztliche Dienstleistung anzufordern, nicht aber die Behandlung durch einen bestimmten Arzt, sagte der Minister.