Bukarest (ADZ) – Die vor dem Hintergrund der russischen Invasion in der Ukraine für den Fall eines nuklearen Ereignisses geplante vorsorgliche Verteilung von rund 30 Millionen Kaliumiodid- bzw. Jodtabletten an alle Bürgerinnen und Bürger von bis zu 40 Jahren verzögert sich. Bei einem Treffen mit Gesundheitsminister Alexandru Rafila (PSD) lehnten die Hausarztverbände am Donnerstag die Pläne des Ressortministers, besagte Tabletten über die Hausarztpraxen an die Bevölkerung ausgeben zu lassen, dezidiert ab. Sowohl der bürokratische als auch der Zeitaufwand seien für die rund 10.000 hierzulande tätigen Hausärzte, auf die etwa 16 Millionen Patienten entfielen, schlichtweg zu hoch, auch sei eine eigenmächtige Einnahme der Tabletten zu befürchten, stellten die Fachverbände gegenüber Rafila klar.
Die hochdosierten Jodpillen sollen verhindern, dass sich durch die Strahlung radioaktives Jod in der Schilddrüse sammelt, indem sie das Organ mit nicht-radioaktivem Jod sättigen – der Effekt nennt sich Jodblockade. Wie die vorsorgliche Verteilung der Tabletten, die nach Angaben des Gesundheitsministers kommende Woche hätte einsetzen sollen, nun durchgezogen werden soll, blieb vorerst unklar.