Bukarest (ADZ) - Die jahrelange Flucht des Ehrenvorsitzenden der mitregierenden Konservativen, Dan Voiculescu, vor dem Gesetz nähert sich ihrem Ende: Ein Bukarester Amtsgericht verurteilte den umstrittenen Medienmagnaten, Unternehmer, früheren Securitate-Spitzel und Devisenbeschaffer des Ceau{escu-Regimes am Donnerstag wegen Geldwäsche zu einer fünfjährigen Haftstrafe.
Weitere elf Komplizen Voiculescus wurden im Fall der betrügerischen Privatisierung des Instituts für Lebensmittelforschung (ICA) zu fünf- bzw. sechsjährigen Freiheitsstrafen verdonnert. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig, die erstinstanzlich Verurteilten kündigten bereits an, dagegen Rechtsmittel einzulegen. Allerdings wollen auch die Antikorruptionsstaatsanwälte Einspruch einlegen, da sie zwölf Jahre Haft für Voiculescu gefordert hatten.
Die Urteilsfällung erfolgte 1750 Tage nach der Anklageerhebung, da Voiculescu es jahrelang geschickt verstanden hatte, seinen Senatorenstatus hauptsächlich dafür einzusetzen, um seine Strafakte zwischen Amts- und Oberstem Gericht (OG) hin- und herpendeln zu lassen. Seit 2008 legte der heute 67-Jährige seine Senatorenwürde insgesamt dreimal nieder – stets, um eine Urteilssprechung auf den letzten Drücker zu verhindern.
Voiculescu wurden nun auch etliche Bürgerrechte für drei Jahre abgesprochen, zudem muss er gemeinsam mit den restlichen Verurteilten für den dem Staat durch die betrügerische ICA-Privatisierung entstandenen Schaden in Höhe von 60 Millionen Euro aufkommen. Entsprechend ließ das Gericht etliche seiner Konten einfrieren und eines seiner Luxusappartements sicherstellen.
Voiculescu bezeichnete das Urteil in seinem Haussender Antena 3 als „ungerecht“, „Schande für Rumänien“ und „politisch gesteuert“. Seine Gegner ließ der Wende-Gewinnler außerdem wissen, dass er „nicht so leicht unterzukriegen“ sei, sie sollten sich daher „nicht zu früh freuen“. Was immer auch passiere - „ich komme wieder“, fügte Voiculescu hinzu.