Bukarest (ADZ) - Der frühere lokale Manager des österreichischen Bauunternehmens Swietelsky, Josef Hornegger, ist am Donnerstag vom Landgericht Bukarest wegen Beihilfe zu Bestechungsgabe und Einflussnahme zu drei Jahren Haft verurteilt worden; infolge seiner Kooperation mit der Antikorruptionsbehörde DNA setzten die Richter die Haftstrafe jedoch zur Bewährung aus. Das Urteil ist nicht rechtskräftig, die Seiten können dagegen Rechtsmittel einlegen.
Das Gericht gab damit dem Antrag der Anklage statt, die für den Österreicher Bewährung gefordert hatte, nachdem dieser in allen Anklagepunkten geständig war und mit den Ermittlern kooperiert hatte. Das Gericht ließ zudem 1.100.000 Euro beschlagnahmen, die bei Hornegger gefunden worden waren.
Dem 56-Jährigen hatte die DNA zur Last gelegt, zwischen 2005 und 2014 als ehemaliger „gesetzlicher Vertreter des Baukonsortiums Swietelsky-Wiebe-Takenaka“ hohen rumänischen Amtsträgern, darunter auch Ex-Finanzminister Sebastian Vlădescu, Millionen-Schmiergelder gezahlt zu haben, um den Zuschlag über einen lukrativen Sanierungsauftrag der Bahnstrecke Bukarest-Konstanza zu erhalten. Der Österreicher hatte im März ein umfangreiches Geständnis abgelegt und dabei den früheren Finanzminister der Regierungen Boc und Tăriceanu schwer belastet: Vlădescu soll zweimal Bestechungsgelder über 2.117.000 Euro bzw. 65.000 Euro kassiert haben, während sich der Ex-Staatssekretär im Transportressort, Constantin Dascălu, seine Einflussnahme mit 1.114.000 Euro versilbern ließ. Insgesamt sollen über Offshore-Firmen rund 20 Millionen Euro an Schmiergeldern geflossen sein. Gegen Vlădescu und die restlichen rumänischen Verdächtigen, die alle gegen sie erhobenen Vorwürfe hartnäckig bestreiten, wird zurzeit noch ermittelt.