Bukarest (ADZ) – Ressortchef Alexandru Rogobete hat nach Kontrollen von Teams aus seinem Ministerium und anderen Landesbehörden zu den Todesfällen von mehreren Kindern nach Infektionen am St. Marien-Kinderkrankenhaus in Jassy auf schwere Versäumnisse der inzwischen abgestraften Klinikleitung hingewiesen. Neun Kinder hatten sich infiziert, sechs kamen in der Klinik ums Leben, ein siebtes starb nach Verlegung in eine andere Einheit. Es habe gravierende Defizite bei der rechtzeitigen Erkennung und Meldung des Infektionsausbruchs gegeben und Maßnahmen wurden verspätet oder unvollständig umgesetzt. Demnach sei die erste Ansteckung am 13. September 2025 aufgetreten, wurde jedoch erst am 19. September an das Gesundheitsamt gemeldet, nachdem sich bereits vier Kinder infiziert hatten.
Der Bericht deckte auch erhebliche Mängel bei der Hygienepraxis im Krankenhaus auf. Die Protokolle zur Infektionskontrolle wurden auf der Intensivstation kaum eingehalten, Material sei beispielsweis einfach auf Fenstersimsen gelagert worden. Die Inspektion ergab, dass eine der Hauptquellen für die Ausbreitung des Keims „Serratia marcescens“ die Abflüsse eines Spülbeckens auf der Intensivstation waren, an dem sich das medizinische Personal regelmäßig die Hände wusch. Von dieser Stelle aus wurden vermutlich mehrere Kinder infiziert.
Der Bericht kritisiert die örtlichen Behörden scharf: Die Betriebsgenehmigung für die Intensivstation wurde laut dem Ministerium rechtswidrig erteilt, obwohl bauliche und hygienische Mindeststandards fehlten.