MOE-Länder wollen Einfuhrzoll für Agrarprodukte aus Ukraine

Gemeinsames Schreiben an Brüssel stellt auch andere Forderungen

Symbolfoto: pixabay.com

Bukarest (ADZ) - Fünf Regierungen mitteleuropäischer Länder haben zusammen in einem offenen Brief an Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen ihren Unmut im Zusammenhang mit Marktverzerrungen durch große Mengen an billigen ukrainischen Agrarerzeugnissen in der Region erneut kundgetan. Wie der rumänische Premierminister Nicolae Ciucă auf Facebook bestätigte, fordern Bulgarien, Polen, Rumänien, die Slowakei und Ungarn Maßnahmen wie automatische Unterstützungsmechanismen für Landwirte in den Gebieten, die von den Getreideimporten betroffen sind. Zur Sprache gebracht wurden auch mögliche Verfahren gegen Preisdumping und eine aufmerksamere Beobachtung der Märkte. Sollten alle Stricke reißen, wollen die fünf Länder, dass die EU auch Einfuhrzölle und Importquoten einführt.
            
Polens Premierminister Mateusz Morawiecki und sein rumänischer Amtskollege Nicolae Ciucă hatten neulich bei einem gemeinsamen Treffen mit Vertretern der Privatwirtschaft in Bukarest auch verlangt, dass die Europäische Kommission Maßnahmen für die Nachverfolgbarkeit der Agrarlieferungen aus dem Nachbarland Ukraine trifft.    

Laut Schreiben an Brüssel sind die Behörden diesmal nicht nur über die Getreideimporte besorgt, sondern auch über Ölsaaten, Eier, Geflügel, Zucker und Obst, die die Märkte von Anrainerländern der Ukraine überfluten. Agrarverbände in den fünf Ländern hatten wiederholt darüber geklagt, dass die EU der Ukraine zwar hilft, seine Produkte auch außerhalb des Binnenmarktes zu exportieren, dass große Mengen aber nicht nur weiter transportiert werden, sondern teilweise in den jeweiligen Ländern bleiben und sich nicht nur auf die Preise, sondern durch die Beimischung auch auf die Qualität heimischer Produkte auswirken.