Bukarest (ADZ) - Die proeuropäische moldauische Staatspräsidentin Maia Sandu ist am Donnerstagnachmittag (nach Redaktionsschluss - Anm. d. Red.) hierzulande zu Besuch erwartet worden. Auf Sandus Programm standen Treffen mit ihrem rumänischen Amtskollegen Klaus Johannis, mit Regierungschef Nicolae Ciucă (PNL) und Kammerpräsident Marcel Ciolacu (PSD). Sandus Visite erfolgt vor dem Hintergrund der Sorgen über einen Plan Russlands, die demokratische Ordnung in Moldau zu zerschlagen. Erst letzte Woche hatte die Präsidentin bekannt gegeben, dass Russland laut den von der Ukraine abgefangenen Informationen einen Umsturz in der Republik Moldau plant, der mithilfe eingereister ausländischer Saboteure und der „internen Gruppierungen“ um die beiden flüchtigen moldauischen Oligarchen Ilan Șor und Vladimir Plahotniuc durchgezogen werden soll.
Diese Woche erhöhte der Kreml den Druck auf die proeuropäischen Behörden in Chișinău weiter: Der russische Präsident Wladimir Putin annullierte ein in der Angelegenheit des eingefrorenen Transnistrien-Konflikts wesentliches Dekret aus dem Jahr 2012. Besagtes Präsidialdekret hatte stipuliert, dass eine endgültige Lösung des Konflikts um das seit 1990 von Moldau abtrünnige Gebiet Transnistrien ausschließlich „unter Einhaltung der Souveränität, territorialen Integrität und Neutralität der Republik Moldau“ erfolgen könne – was für den Kreml ab sofort offenbar nicht mehr gilt.
Putins Beschluss fiel, nachdem der neue moldauische Premier Dorin Recean letzte Tage eine „Demilitarisierung Transnistriens“ und den Abzug der russischen Streitkräfte vor Ort gefordert hatte. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow warf den Behörden in Chișinău daraufhin „antirussische Hysterie“ vor und ermahnte sie, künftig „besonnener“ mit ihren Forderungen zu sein.