Bukarest (ADZ) - Wegen angeblicher Rinderwahnseuche im Raum Klausenburg/Cluj hat Moskau am Mittwoch die „Einschränkung“ von Rindfleischimporten aus Rumänien bekannt gegeben. Vor Ort seien Fälle von BSE-infizierten Rindern festgestellt worden, daher begrenze man ab sofort die Importe von Lebendvieh, Fleischprodukten und Knochenmehl aus Rumänien, so die russische Verbraucherschutzbehörde Rosselchosnadsor.
In Bukarest sorgte die Maßnahme für Erstaunen: Das nationale Statistikamt teilte mit, dass Rumänien ohnehin keine Rinder und Rindfleischprodukte nach Russland exportiert. Gleiches verlautete auch die heimische Veterinärbehörde ANSVSA: Moskau verbiete „etwas, das es gar nicht gibt“, Rumänien unterhalte „keine Handelsbeziehungen dieser Art mit Russland“. Zudem stellte die ANSVSA klar, dass hierzulande mit einer einzigen Ausnahme „seit 1995 kein Fall boviner spongiformer Enzephalopathie (BSE) festgestellt wurde“.
Den Ausnahmefall habe es im Mai gegeben, laut EU-Referenzlabor handelte es sich um eine atypische, ungefährliche Form von BSE, da sie „natürlich“ entwickelt worden und nicht ansteckend gewesen war. Der vermeintliche Boykott ist offenkundig Teil der am Mittwoch von Kreml-Chef Wladimir Putin per Dekret verhängten Einfuhrstopps und -begrenzungen für Agrarprodukte, Lebensmittel und Rohstoffe aus allen Ländern, die im Ukraine-Konflikt Sanktionen gegen Russland erlassen haben.